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Online-Nachrichten: Google bietet Kompromiss im Streit um Bezahlinhalte im Netz

Google News kommt amerikanischen Zeitungsverlegen mit einem neuen Vorschlag entgegen. Anbieter könnten bis zu fünf Klicks pro Tag für Nutzer freischalten und dann auf ein bezahlpflichtiges Angebot weiterleiten.

Google geht im Streit um kostenlose Nachrichten im Netz mit einem Kompromiss-Vorschlag auf amerikanische Zeitungsverleger zu. Bei der Nachrichtenseite "Google News" werde es künftig Möglichkeiten geben, Nutzern nur einen begrenzten Zugang zu kostenlosen Nachrichtenangeboten zu gewähren, teilte Google-News-Chef Josh Cohen am Mittwoch in einem Blog-Eintrag mit.

Das Programm "First Click Free" biete Verlagen eine Möglichkeit, ihre Inhalte zu bewerben und Nutzern zugleich die Gelegenheit zu geben, die Nachrichtenquelle zu testen, schreibt Cohen. So sollen zum Beispiel Nutzer nur eine gewisse Anzahl der gelisteten Nachrichten einer Zeitung kostenlos lesen können, für weitere Abrufe aber bezahlen müssen.

Anbieter könnten bis zu fünf Klicks pro Tag für Nutzer freischalten und dann auf ein bezahlpflichtiges Angebot weiterleiten. Zeitungen, die ihr Angebot komplett nur im Abo anbieten wollen, könnten bei Google News auch entsprechende Vorschauseiten suchen lassen. So würde zu bestimmten Nachrichten nur eine Seite mit Überschrift und dem ersten Absatz (Teaser) gelistet werden. Google würde diese Seiten in Google News als abopflichtig kennzeichnen.

Nachrichten im Internet haben inmitten der Medienkrise zuletzt zu immer heftigeren Debatten um die Zukunft der Zeitungslandschaft und die "Kostenloskultur" im Internet geführt. US-Medien-Mogul Rupert Murdoch hatte Google mehrfach "Diebstahl" geistigen Eigentums vorgeworfen. Vor rund zehn Tagen war bekanntgeworden, dass Murdoch, dem unter anderem auch das "Wall Street Journal" gehört, gegen Google einen Schulterschluss mit Microsoft und dessen neuer Suchmaschine Bing erwägt. Im Gespräch soll ein exklusiver Deal mit dem Softwarehersteller sein, Nachrichten künftig nur noch über Bing zur Verfügung zu stellen. (dpa/sbc)

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