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Das Display des Xoom hat das für Filme vorteilhafte 16:10-Format. Foto: Promo

© Deutsche Telekom AG

Praxistest: Und es hat Xoom gemacht

Motorolas Tablet-PC ist zwar etwas klobiger als das iPad, dafür kennt es weniger Beschränkungen.

Es ist kaum zu glauben, aber der Tablet-Computer Xoom von Motorola kommt mit noch weniger Knöpfen aus als Apples iPad. Auf der Frontseite befindet sich kein einziger Hardware-Button, den Schalter zum Ein- und Ausschalten haben die Entwickler auf die Rückseite verbannt. In der Praxis vermisst man den physischen Home-Button aber zu keiner Zeit. Das Xoom ist der erste Tablet-Computer mit dem speziell für tastaturlose Flach-PCs entwickelten Betriebssystem Android Honeycomb. Und dazu gehört eine einheitliche Navigation am unteren Bildschirmrand, so dass man jederzeit zum Startbildschirm, zur letzten aufgerufenen Seite oder zur Liste der geöffneten Programme gelangen kann. Mehr braucht es nicht.

Von der Ausstattung hinterlässt das Xoom ein uneinheitliches Bild. Der schnelle Doppelkernprozessor, die Fünf-Megapixel-Kamera mit Blitzlicht auf der Rückseite und zwei Lautsprecher stehen klar auf der Habenseite. Die Auflösung des Zehn-Zoll-Displays im filmtauglichen 16:10-Format ist mit 1280 X 800 Pixeln sogar deutlich höher als beim iPad. Trotz der besseren Hardware-Werte dauert es im Vergleich zum Apple-Tablet immer eine Spur länger, bis zum Beispiel eine Internetseite komplett dargestellt wird. Auch sonst arbeitet das iPad gefühlt etwas flüssiger. Mit einem Gewicht von 730 Gramm ist das Xoom allerdings nur im Vergleich mit dem ersten iPad konkurrenzfähig, das iPad 2 bringt über hundert Gramm weniger auf die Waage.

Trotz dieser Einschränkungen ist das Xoom ein ernst zunehmender Herausforderer. Viele Beschränkungen, die Apple dem iPad auferlegt hat, kennt das Motorola-Gerät nicht. Das fängt mit der Unterstützung von Adobe Flash an. Internetseiten mit leeren Multimedia-Inhalten gibt es darum nicht. Und anders als beim iPad besteht kein Zwang, zur Verwaltung von Fotos, Musik und Videos ein Programm wie iTunes einzusetzen. Unter Windows reicht der Media Player zur Verwaltung der Inhalte aus, auch andere Software kann eingesetzt werden. Vor allem aber verfügt das Xoom über einen USB-Anschluss und einen SD-Kartenslot, so dass unterwegs Fotos oder Filme direkt betrachtet werden können. Videos im weit verbreiteten MPEG-Format können zwar nicht mit dem Hardware-Codec wiedergegeben werden. Ab Werk wird nur das Format MP4 unterstützt. Aber im Android Market finden sich verschiedene, auch kostenlose Apps. Mit dem „Vitalplayer“ stellen auch MPEG-Videos oder Videos von Youtube kein Problem dar. Um allerdings alle Funktionen des Programms nutzen zu können, muss die kostenpflichtige Version aus dem App-Shop gekauft werden.

Ein leichtes Unbehagen löst beim Xoom wie bei allen Mobilgeräten mit dem Google-Betriebssystem Android die enge Verbindung mit den Diensten des Internet-Giganten aus. Ohne Google-Konto geht nichts. Mails, Termine, Kontakte, die Logins zu Google News, zu Youtube und zu anderen Diensten sind fest damit verbunden. Und da das Xoom auch über eine GPS-Navigation verfügt, können zudem Positionsdaten ermittelt werden. Es braucht schon einiges an Vertrauen, dass Google mit diesen Daten sorgsam umgeht und sie besser schützt als einige große Elektronikkonzerne. Kurt Sagatz

Das Xoom wird zur Zeit ausschließlich von T-Mobile angeboten. Ohne Vertrag kostet das Tablet 700 Euro, mit einem Zweijahresvertrag Complete Mobile L (monatlich rund 60 Euro) sinkt der Preis auf 300 Euro. Eine Dockingstation (50 Euro) und eine Bluetooth-Tastatur (90 Euro) gibt es als Zubehör. Eine Variante nur mit Wlan folgt, dann allerdings nicht bei der Telekom.

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