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Soziale Netzwerke: Russen bescheren Facebook Milliarden-Marktwert

Der russische Großaktionär DST will seine Anteile an dem Online-Portal erhöhen. Dessen Firmenwert würde das deutlich steigern. Die Branche spricht bereits vom neuen Google.

Das Netzwerk Facebook verdankt seinen beträchtlichen Firmenwert den stetig wachsenden Nutzerzahlen. Inzwischen sollen es mehr als 200 Millionen sein und damit weit mehr als bei Konkurrenten wie MySpace. Solange die US-Firma nicht an der Börse notiert ist, sind alle Zahlen zum Marktwert zwar nur Theorie. Doch die jüngsten Geschäfte des russischen Internetkonzern Digital Sky Technologies (DST), seit Mai Facebook-Großaktionär, erregten dennoch Aufmerksamkeit.

Zu DST gehört unter anderem das E-Mail-Portal mail.ru sowie das Freunde-Portal odnoklassniki.ru Zudem kontrolliert das Unternehmen die Computerspiel-Holding Astrum Online Entertainment. Die beiden DTS-Eigner Juri Milner und Grigori Finger hatten im Mai bereits 200 Millionen Dollar in das Netzwerk investiert. Nun haben sie Mitarbeitern des US-Unternehmens angeboten, ihre Aktien im Wert von bis zu 100 Millionen Dollar abzukaufen. Facebook bestätigte das Angebot und erklärte, es laufe bis "irgendwann im August". Geboten haben die Russen 14,77 Dollar pro Stammaktie. Sollte der Deal gelingen, würden die Russen ihre Anteile auf 3,5 Prozent erhöhen.

Facebook wäre damit insgesamt rund 6,5 Milliarden Dollar wert und hätte mit dieser Summe deutlich umsatzstärkere Mediengiganten wie CBS bereits überholt. Allerdings wird der Wert nun deutlich niedriger eingeschätzt als bei früheren Investitionsrunden. 2007 hatte Microsoft 1,6 Prozent der Internet-Plattform erworben. Damals wurde der Gesamtwert des Unternehmens noch auf 15 Milliarden Dollar geschätzt. Die Summe ist aber noch immer deutlich höher als von Analysten zuletzt erwartet und zeigt die wachsende Bedeutung von Facebook im Technologie- und Mediensektor.

Facebook betreibt eine der größten Social-Network-Sites der Welt. Dort können Nutzer persönliche Seiten anlegen und miteinander kommunizieren. Das Wachstum jedoch ist auch ein enormes Problem, steigen doch damit die Kosten für Server und Verwaltung. Daher sucht Gründer Mark Zuckerberg Geld. Viele in der Branche erwarten, dass Facebook demnächst an die Börse gehen wird.

Das 2004 gegründete Unternehmen sicherte sich in den vergangenen Jahren gut eine halbe Milliarde Dollar an Finanzierung. Facebook rechnet mit einem starken Zuwachs von Erlösen und Nutzern und will in diesem Jahr die Umsatzmarke von 500 Millionen Dollar überschreiten. Angesichts solcher Wachstumsraten beurteilen viele die hohe Bewertung als nicht übertrieben. Analysten lassen sich zitieren mit den Worten: "Viele erwarten, dass es ein neues Google wird."

Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, Reuters

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