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Alexander Bommes moderiert die "Sportschau"

© WDR/Herby Sachs

Diskussion über Bundesliga-TV-Rechte: Halbe „Sportschau“? Nicht mit der ARD

Mehr Anbieter, mehr Geld: Die Bundesliga-Berichterstattung könnte sich mit einem neuen Rechtepaket von Grund auf ändern.

Eine halbierte „Sportschau“ kommt für die ARD nicht in Betracht. „Für uns als ARD ist das kein vorstellbares Modell“, hat ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky dem „Handelsblatt“ gesagt. „Wir glauben, dass eine gewisse Berichtslänge erforderlich ist, um ein Fußballspiel darzustellen.“ Ob das dann in der Konsequenz tatsächlich bedeuten würde: Lieber gar keine Bundesliga-„Sportschau“ als ein bisschen „Sportschau“, das wollte die ARD am Montag nicht kommentieren.

Die geplante Ausschreibung der Fußball-Bundesliga sieht als eine von zwei Optionen eine reduzierte Highlight-Berichterstattung im frei empfangbaren Fernsehen vor. Derzeit begutachtet das Kartellamt die Vorstellungen der Liga. Bei dem in der Ausschreibung vorgesehenen Modell „Free Kompakt“ würde die Bundesliga-Berichterstattung im frei empfangbaren TV auf 45 Minuten begrenzt und erst um 19 Uhr 15 beginnen.

Daneben gibt es ein zweites Szenario, das dem derzeit praktizierten Modell entspricht. Die „Sportschau“ in der ARD beginnt um 18 Uhr 30 mit den Höhepunkten des Spieltages und dauert 90 Minuten. „Es wäre eine erhebliche Verknappung der Ware Bundesliga mit einer Verlängerung im Internet, wenn es so kommt, wie man hört“, sagte ARD-Sportkoordinator Balkausky.

Ob das Bundeskartellamt die Wünsche der Deutschen Fußball Liga (DFL) für die Ausschreibung absegnet, ist offen. Die Prüfung der Unterlagen dauert an. Die Deutsche Fußball Liga will ab der Saison 2017/18 die Rechtepakete für Bundesliga-Fußball neu schnüren, um den Druck aufs TV zu erhöhen und mehr Geld aus den TV-Rechten zu schlagen. In der laufenden Saison werden 850 Millionen Euro erlöst, die eine Milliarde Euro pro Spielzeit sind im Visier. In Großbritannien bekommen die Vereine von TV-Anbietern gar 6,9 Milliarden Euro für vier Jahre. Die ARD gibt für Sportrechte derzeit schätzungsweise 250 Millionen Euro pro Jahr aus, bis 2020 soll dieser Etat nicht wachsen. Auch RTL und Constantin-Medien sollen an Bundesliga-Rechten interessiert sein.

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