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Jeremy Scahill, Journalist und Bestsellerautor.

© AFP

Dokus zur NSA-Affäre: „Geheime Kriege“ in der ARD

Folter, Entführung und Kampfdrohnen-Einsätze wurden und werden auch auf dem Gebiet der Bundesrepublik organisiert. Darüber berichtet das Erste in einem Themenabend.

Von Julia Prosinger

Folter, Entführung und Kampfdrohnen-Einsätze wurden und werden auch auf dem Gebiet der Bundesrepublik organisiert. Das haben fast 20 Reporter von „Süddeutscher Zeitung“ und Norddeutschem Rundfunk aufgedeckt.

Die Ergebnisse dieser medienübergreifenden Recherche bindet die ARD heute zu einem Themenabend zusammen: erst eine monothematische Ausgabe von „Panorama“, dann eine Diskussion bei „Beckmann“ zur deutschen Rolle im Kampf gegen den Terror unter anderem mit einem ehemaligen Drohnen-Navigator und dem Investigativjournalisten John Goetz, der seit Jahren zu Geheimdiensten arbeitet. „Die Entscheidung, wann und wie wo hingerichtet wird, fällt in Stuttgart“, sagt er. Dort sitzt die US-amerikanische Kommandozentrale für verdeckte Operationen auf dem gesamten afrikanischen Kontinent. Anschließend zeigt der Sender die Dokumentation „Schmutzige Kriege“. Darin begleitet die Kamera US-Reporter Jeremy Scahill (Autor des Bestsellers „Blackwater“ über die Söldnerfirma) zu somalischen Warlords, nächtlichen Razzien in Afghanistan und einer jemenitischen Familie, deren 16-jähriger Enkel von einer US-Drohne getötet wurde.

Nur 35 Prozent der Deutschen halten die USA für einen verlässlichen Partner

Die ARD reagiert damit auch auf die zunehmende Skepsis der Deutschen gegenüber den Vereinigten Staaten, nachdem immer weitere Details der NSA-Spionage öffentlich werden. Laut „ARD- Deutschlandtrend“ halten nur 35 Prozent die USA für einen verlässlichen Partner. So schlecht waren die Werte zuletzt unter George W. Bush. Im Tagesspiegel gibt es am kommenden Wochenende ein großes Interview mit Jeremy Scahill. Im „Sonntag“ spricht er über traumatisierte Kriegsreporter und seine Kritik an US-Präsident Barack Obama. jup

„Panorama: Geheimer Krieg“, ARD, 21 Uhr 45; „Beckmann“, 22 Uhr 45; „Schmutzige Kriege – Die geheimen Kommandoaktionen der USA“, 0 Uhr

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