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Sie haben das Camp verstanden, wie auch nicht? Die Moderatoren Dirk Bach und Sonja Zietlow

© RTL / Stephan Pick

Dschungelcamp XIV: "Autistisch und intrigant"

Dschungelcamp, zwei Tage vor dem Finale. Nur die Moderatoren Dirk Bach und Sonja Zietlow machen die Show erträglich. Sie zeigen dem Publikum: Es ist okay, wenn Ihr Euch vor Fremdscham das Sofakissen ins Gesicht drückt – das soll sogar so!

Skorpione! Die Show zeigt ihr wahres Gesicht. Am Mittwoch trug Dirk Bach noch eine Gruppe Plüsch-Koalas auf seinem Tropenkostüm. Und am Donnerstag waren es dann – genau.

Ieks, Pieks. Ein passendes Bild, wenn auch nicht neu. Schließlich sind Bach und seine Moderatorenkollegin Sonja Zietlow schon von Anfang an zuständig fürs Sticheln, wofür man sie zunehmend sympathisch finden muss. Am Anfang des C-Promi-Zwischenlagers noch ein bisschen holprig, spotten die beiden jetzt flott auf den Punkt. Auch die hohe Kunst des Kalauerns beherrschen die beiden Moderatoren: „Adieu Carrière!“ Und wenn Ausscheider Mathieu sagt, dass er hofft, seinen Mitinsassen als „authentisch und interessant“ in Erinnerung zu bleiben, hört Dirk Bach ganz genau hin und missversteht „autistisch und intrigant“.

So was ist schön, so was ist nötig, nur die Moderatoren machen die Show erträglich – weil sie die Zuschauer als mündige Medienkonsumenten ernst nehmen. Weil sie souverän mit den Ebenen spielen, ironisch und selbstironisch sein können. Natürlich glänzen sie umso mehr im Kontrast zu den unentspannten, humorlosen, zickigen Kandidaten am Lagerfeuer: „Ich nehme hier viel mit.“ „Ich bin an der Prüfung gewachsen.“ „Ich würde für diese Erfahrung sogar Geld bezahlen.“ Uah. Die Moderatoren zeigen dem Publikum: Es ist okay, wenn Ihr Euch vor Fremdscham das Sofakissen ins Gesicht drückt – das soll sogar so!

Es ist wohltuend zu sehen, dass die Aufmerksamkeitsjunkies im Feldbettenlager nicht mit jedem Trick durchkommen. Fummeln in der Lagune? Gä-hähn! Klar wird: Das Format lässt sich nicht von den Kandidaten benutzen, das Format benutzt die Kandidaten. Punkt.

Die Kandidaten versuchen es natürlich trotzdem. Neueste Methode: Das öffentliche Privatgespräch im Dunkeln – und zur besseren Verständlichkeit vom Sender mit Untertiteln versehen. Da bewispern etwa Indira Weis und Jay Khan eine Sprachregelung für ihre „Liebelei“ (Khan), für die Zeit nach dem Camp, vor allem aber wohl als Imagekorrekturversuch für die nächste „Bitte ruft für mich an“-Runde. „Ich will nicht irgendwie als Schlampe dastehen, weißt du?“ (Weis)

In einer anderen Flüsterszene lästert Weis bei Katy über den neuen Außenseiter Peer. Interessante Konstellation. Die Authentiker gegen den Ironiker, die gestählten Selbst-Darsteller gegen den Clown mit Hut. Peer Kusmagk gibt sich harmoniebedürftig, sozial kompetent, ein bisschen schräg. Anders eben. Und genau darum wird Peer Dschungelkönig werden. Weil natürlich auch das Anderssein eine Marke ist, im Zweifel die stärkste.

Indira und Jay dagegen sind mainstreamig. Castingfiguren. Sie versuchen mit aller Kraft, den Zuschauern weiszumachen, dass sie die Zeit im so genannten „Dschungel“ und die damit verbundenen „Prüfungen“ wirklichwirklich ernst nehmen, dass es für sie tatsächlich etwas mit Leistung und Erfolg zu tun hat, Madensülze zu essen oder in Kakerlaken zu baden. Der einzige, der das vielleicht noch glaubt, ist Thomas Rupprath, aber hey.

Die Authentiker tun so, als wäre diese ganze Trash-Show nicht einfach bloß Entertainment. Die einzigen, die genau das aufs Vergnügteste und Vergnüglichste akzeptieren, sind Sonja Zietlow und Dirk Bach. Wenigstens die.

Die weiteren Aussichten: Indira Weis wurde am Donnerstag rausgewählt, der peinliche Schmierenkomödiant Jay wird ihr hoffentlich am Freitag nachfolgen. Dann wären nur noch Peer sowie die beiden Schnarchnasen Thomas und Katy übrig. Zwei Plüsch-Koalas gegen einen Plüsch-Affen. Bitte wählen Sie.

Alle Infos zu "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" im Special bei RTL.de.

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