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Medien: Ein neuer Kumpel für die Schwulen-Szene

„Sergej“-Gründer Olaf Alp gibt das neue Kaufmagazin „Mate“ heraus. Mit seinen Mitstreitern will er ein schwul-lesbisches Radio starten

Nach fünf Jahren wird’s langweilig. Da muss was Neues her – ohne das Alte in der Versenkung verschwinden zu lassen. So jedenfalls sieht es Olaf Alp, 37 Jahre und Gründer des 1997 entstandenen Schwulen-Magazins „Sergej“. Nun ist die Homo-Szene dank Alps Veränderungsdrang um einen Kumpel reicher geworden: „Mate“ wurde im Oktober geboren und liegt seither in 40 000-facher Ausführung an ausgewählten Kiosken und in Homo-Buchläden in ganz Deutschland, für 5 Euro 95.

Alle drei Monate erscheint das Magazin, jedem Heft ist ein Thema gewidmet, „Identität“ heißt es in der ersten Ausgabe: ein Interview mit Georgette Dee, ein Beitrag zur Bisexualität oder „Wie wohnen schwule Paare?“ gehören dementsprechend zum Inhalt. „Wir wollen schauen, wie sich andere Schwule eingerichtet haben im Leben, mit ,Mate‘ geht es uns darum, Lebenskonzepte zu zeigen“, erzählt Alp. Erotisch anmutende Fotos von knackigen Männern sowie Modestrecken fehlen dabei nicht.

„Mate“ sei als Kaufmagazin konzipiert, das sich mit seinen Inhalten löse vom Werbeumfeld. Ein „unabhängiges Magazin“ wollte Alp endlich schaffen, weil es ihm auf die Nerven gegangen sei, dass beim kostenlosen „Sergej“ sich der Inhalt meistens perfekt an das Anzeigenumfeld von Kosmetikfirmen oder Fitnessstudios anschmiegt. Doch während das neue Magazin nun in der Szene ausprobiert wird, plant der umtriebige Herausgeber schon das nächste Projekt: ein schwul-lesbisches Radio. Zweimal hat sich Alp mit seinen Mitstreitern schon vergebens bei der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (MABB) beworben, immer scheiterte das Unterfangen. „Aber die Zeit ist reif“, kontert Alp. „Das Konzept ist gut, und deshalb versuchen wir es bei der nächsten Ausschreibung wieder.“ Die soll voraussichtlich Ende des Jahres sein. Mit Regina Sankowsky hat Alp sich eine „erfahrene Kollegin in Sachen Radio“ ins Boot geholt. „Radio Blu“ soll das schwul-lesbische Radio heißen. Das Konzept: leichte Club-Musik, jenseits der „Mega-Hits der Achtziger, Neunziger und dem Besten von heute“, Nachrichten und natürlich eine Menge Beiträge (zum Beispiel über die Gay-Games in Australien), die für die Homo-Szene interessant sind.

Am heutigen Montag um 23 Uhr 30 auf RTL kann vielleicht das homospezifische Informationsbedürfnis der Schwulenszene zumindest schon mal am Bildschirm befriedigt werden: Dann nämlich startet eine weitere Folge von „anders Trend“, das von „center tv“ produziert wird und im Frühjahr 1999 erstmal ausgestrahlt wurde. Seitdem informiert Moderator Frank Lukas in unregelmäßigen Abständen in der halbstündigen Sendung über „Trends aus der schwulen Community“.

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