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Medien: Eine Mafiafamilie und der Vizepräsident

Die Macher von „The Sopranos“ und Al Gore werden bei der „Emmy“-Verleihung geehrt

Zu viel Mord tut der Seele nicht gut, stellt Tony Soprano, seines Zeichens Mafiaboss in New Jersey, eines Tages fest und sucht eine Psychiaterin auf. Was beim Seelenstriptease eines Mafiosi zum Vorschein kommt, hat die Serie „The Sopranos“ auf bezaubernd skurrile Weise gezeigt. Ihre letzte Folge lief in Amerika im Juni dieses Jahres, in der Nacht zum Montag bekam die Serie bei der 59. Verleihung des US-Fernsehpreises „Emmy“ in Los Angeles noch einmal eine Art posthume Ehrung: Dreimal Gold ging an die Macher von „The Sopranos“, in der Kategorie „Bestes Seriendrama“ ebenso wie für Regie und Drehbuch. Insgesamt war die Serie 15-Mal nominiert, die Darsteller, die in fast kompletter Besetzung erschienen waren, gingen jedoch alle leer aus. Als beste Hauptdarstellerin in einem Seriendrama wurde die 60-jährige Sally Field für ihre Rolle in „Brothers & Sisters“, seit neuestem mittwochs bei Pro 7 im Programm, geehrt. James Spader, bekannt aus dem Soderbergh-Film „Sex, Lügen und Video“, im Fernsehen in „Boston Legal“ zu sehen, bekam den Preis als bester Hauptdarsteller. Einer der Überraschungssieger des Abends war die gerade angelaufene Serie „30 Rock“, die von dem Geschehen hinter den Kulissen einer fiktiven Fernsehshow in New York erzählt. Sie gewann den Emmy in der Kategorie „Beste Comedyserie“ und schlug damit den Favoriten „Grey’s Anatomy“.

Und noch einen Neuzugang scheint es in der Filmwelt zu geben: Nachdem Vizepräsident Al Gore im letzten Jahr schon einen Oscar für seine Dokumentation „Eine unbequeme Wahrheit“ erhielt, hat er nun auch einen Emmy für seinen interaktiven Fernsehsender „Current“ erhalten.

So sehr die Mafia dieses Jahr auch punktete, der Fernsehsender Fox, der die „Emmy“-Verleihung übertrug, achtete darauf, dass alles sauber zuging: Als Sally Field in ihrem Plädoyer gegen Kriege einen Kraftausdruck benutzte, wurde sie mitten in dem Satz, dass es keine Kriege mehr gäbe, wenn Mütter die Welt regierten, geschnitten. rik

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