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Thomas Helmer hat mit der Fußball-Nationalmannschaft die Europameisterschaft 1886 gewonnen. Jetzt moderiert er den Fußball-Talk "Doppelpass" auf Sport 1.

© picture alliance / dpa

"EM-Doppelpass" auf Sport1: Mehr Europa, bitte!

Dass es beim Fußball-Stammtisch "EM-Doppelpass" auf Sport 1 vor dem Spiel gegen die Slowakei hauptsächlich um das deutsche Team ging, ist nachvollziehbar. Doch nicht nur Co-Moderatorin Nathalie Licard wünschte sich etwas mehr Beachtung der anderen Partien.

Egal, ob bei Welt- oder einer Europameisterschaft – bei großen Turnieren hat Deutschland 80 Millionen Bundestrainer. Beim „EM-Doppelpass“ hat Sport-1- Moderator Thomas Helmer sechs davon an seinem Fußball-Stammtisch versammelt. Direkte Kritik an Jogi Löw kam zwar weder von ihm und den Ex-Nationalspielern Jens Nowotny und Thomas Berthold noch von Peter Heß („FAZ“) und Florian König (RTL) oder Comedian und Löw-Imitator Matze Knop, doch Tipps für die Aufstellung beim Achtelfinalspiel gegen die Slowakei hatten natürlich alle. Die Erkenntnis, dass die besten elf Spieler auf den Platz gehören, war freilich ein Fall für das Phrasenschwein. Doch wie von Fußballkennern wie diesen nicht anders zu erwarten, wurde ansonsten nüchtern über die Leistung von Khedira (unter den Erwartungen), Sané (muss unbedingt gebracht werden) und Gomez (sehr limitiert) gesprochen.

Der „EM-Doppelpass“ ist eine echte Herrenrunde. Dabei hat sich Sport 1 für die Euro 2016 doch extra weibliche Unterstützung eingekauft: Nathalie Licard, bekannt aus der Harald-Schmidt-Show. „Ich nehme kein Blatt vor die Mund“, hatte sie mit ihrem charmanten französischen Akzent angekündigt. Doch die Realität sieht anders aus. Mit Ausnahme einiger deutsch-französischer Frotzeleien mit Helmer muss sie brav an der Seitenlinie auf ihre Einwürfe warten.

"Ich fühle mich so einsam hier."

Noch limitierter ist der „EM-Doppelpass“ jedoch in anderer Hinsicht. In der zweistündigen Sendung ging es fast ausschließlich um das deutsche Team, bevor in der letzten halben Stunde über die Slowakei und deren Chancen gesprochen wurde. Andere Länder sind nur als potenzielle deutsche Gegner interessant. War da nicht noch was? Was ist mit den Sonntagsspielen Frankreich–Irland und Ungarn–Belgien. Wie sagte Nathalie Licard? „Ich fühle mich so einsam hier.“ Etwas mehr Europa bei der EM, und nicht nur bei potenziellen deutschen Gegnern, wäre auch auf Sport 1 kein Fehler.

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