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Erdbebenopfer, wie sie "Charlie Hebdo" sieht

© Tsp

Erdbeben-Ort Amatrice ist empört: Diffamierungsklage gegen "Charlie Hebdo"

Eine Karikatur in der französischen Satirezeitschrift hat die Erdbebenopfer von Amatrice als Nudelgerichte dargestellt. Nun reicht der Ort Klage gegen "Charlie Hebdo" ein.

Nach umstrittenen Karikaturen zu den Opfern des jüngsten Erdbebens in Mittelitalien hat der schwer zerstörte Ort Amatrice eine Diffamierungsklage gegen "Charlie Hebdo" eingereicht. Die Zeichnungen der französischen Satire-Zeitung stellten eine "unfassbare, törichte und makabere Schmähung der Opfer einer Naturkatastrophe" dar, zitierten italienischen Medien am Montag den Anwalt der kleinen Berggemeinde, Mario Cicchetti.

Wenige Tage nach dem verheerenden Beben vom 24. August, bei dem 295 Menschen ums Leben kamen, hatte "Charlie Hebdo" eine Zeichnung des Karikaturisten Felix veröffentlicht, die unter dem Titel "Erdbeben nach italienischer Art" Opfer als Nudelgerichte darstellte: Ein blutiges Opfer nannte er 'Penne mit Tomatensauce', ein weiteres fungierte als 'mit Käse überbackene Penne', und als 'Lasagne' bezeichnet er mehrere Opfer die unter den Schichten ihrer eingestürzten Häuser begraben sind.

"Hebdo"-Zeichnerin gibt Mafia die Schuld

Nach wütenden Protesten in den sozialen Netzwerken, den italienischen Medien und von Justizminister Andrea Orlando reagierte die "Charlie Hebdo"-Zeichnerin Coco mit einer weiteren Karikatur, in der eine unter Trümmern begrabene Frau den Italienern zuruft: "Nicht 'Charlie Hebdo' baut Eure Häuser, sondern die Mafia". Im Auftrag von Amatrice soll die Staatsanwaltschaft von Rieti nun prüfen, ob es sich bei der Veröffentlichung der Karikaturen um ein Vergehen handelt oder nicht. (mit AFP)

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