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Medien: Es fährt ein Zug nach nirgendwo

Harald Martenstein über die BerichterstatterRichtlinien der Deutschen Bahn Die Bahn hat von Sonntag an ein neues Preissystem. Die Bahn ist ein mithilfe von öffentlichen Geldern über Wasser gehaltenes, seit Jahrzehnten sich selbst mit bestenfalls mäßigem Erfolg reformierendes Monopolunternehmen.

Harald Martenstein über die BerichterstatterRichtlinien der Deutschen Bahn

Die Bahn hat von Sonntag an ein neues Preissystem. Die Bahn ist ein mithilfe von öffentlichen Geldern über Wasser gehaltenes, seit Jahrzehnten sich selbst mit bestenfalls mäßigem Erfolg reformierendes Monopolunternehmen. Ausgerechnet die Bahn, angewiesen auf unser aller Liebe und Duldsamkeit, hat nun versucht, die Berichterstattung über ihr neues Tarifsystem mit Drehverboten zu behindern. Sie wollten nur ARD und Sat 1 in den Bahnhöfen zulassen. Nach Protesten gab die Bahn neue Berichterstatter-Richtlinien heraus, die etwa ebenso übersichtlich sind wie das Preissystem. Man darf in Zügen keine Radio-Interviews führen. Reporter, die sich 7 Tage vorher anmelden, dürfen aber 40 Prozent tiefer in den Zug hineingehen.

Pressefreiheit ist immer lästig. Ihr habt Angst, dass nicht alle Kunden die neuen Preise klasse finden, stimmt’s? Aber es kommt noch viel Schlimmeres auf dich zu, Deutsche Bahn. In bürokratisch verkrustete, reformresistente und unverbesserlich diktatorische Systeme werden neuerdings Bodentruppen hineingeschickt. Die melden sich nicht an. Und wollen trotzdem Rabatt.

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