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Nur eine Auszeit? Zur Überbrückung plane das ZDF neue Live-Events, an denen Thomas Gottschalk (re.) beteiligt sein könnte. Danach wäre Zeit für ein neues „Wetten, dass..?“ Foto: dpa

© dpa

"Es gibt keinen Plan B": ZDF will "Wetten, dass..?" nicht wiederbeleben

Der ZDF-Unterhaltungschef hat sich zum Ende der Wettshow geäußert. Die Entscheidung, die Sendung aufzugeben, sei nicht leicht gewesen - aber richtig. Sein ARD-Kollege hat daran jedoch seine Zweifel.

Beim ZDF gibt es keine Pläne, "Wetten, dass..?" wiederzubeleben. Das hat der Unterhaltungschef des Senders, Oliver Fuchs, bekräftigt.„Es gibt keinen Plan B“, widersprach er anderslautenden Medienberichten. Er habe das Gefühl, dass sich die Trauer über die Einstellung der Show in Grenzen halte, sagte Fuchs am Freitag bei der Diskussionsveranstaltung „Showgipfel“ in Köln. „Es gibt noch keine großen öffentlichen Petitionen, das Format wiederzubeleben.“ Daher habe er das Gefühl, es sei die richtige Entscheidung gewesen.

",Wetten, dass..?' ist nationales Kulturgut"

Fuchs räumte ein, die Entscheidung ein „nationales Kulturgut“ aufzugeben, sei nicht leicht gewesen. „Wir werden sehen, wie wir das Ende von 'Wetten, dass..?' gebührend feiern“, sagte Fuchs. Noch gebe es keine konkreten Pläne für die letzten drei Shows in diesem Jahr, noch müssten die Mitarbeiter die Entscheidung verdauen.

Der ARD-Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber zweifelt dagegen an der Richtigkeit der Entscheidung. Es sei „gefährlich, eine Marke aufzugeben, die sieben Millionen Zuschauer am Samstagabend versammelte“, sagte er. Das Genre Unterhaltung nehme dadurch „ein Stück weit Schaden“. Wenn sieben Millionen Zuschauer nicht ausreichten, „müssten wir uns von vielen Unterhaltungsformaten verabschieden“. Die Fernsehpublizistik sehe die Unterhaltung seit den 90er Jahren in der Krise: „Was da geschrieben wird, muss man nicht immer glauben.“ Eine große Show müsse ein „Lagerfeuer“ sein, sagte Schreiber. Sie habe auch in den öffentlich-rechtlichen Sendern nur dann ihre Berechtigung, wenn sie viele Menschen erreiche.

"Die Branche darf nicht in Depressionen versinken"

Taco Ketelaar, bei Sat.1 zuständig für die Unterhaltung, sagte, „Wetten, dass..?“ sei eine „Riesenmarke“, es gebe nicht viele solche Marken im deutschen Fernsehen. Er bedauere die Einstellung, weil es ein schönes Format gewesen sei.

Der Produzent Georg Hirschberg, der unter anderem die „heute show“ verantwortet, sagte, nach dem Ende von „Wetten, dass..?“ dürfe die Branche „nicht in Depression versinken“. „Es gibt viele Formate, die man neu beleben kann“, sagte er. Auch kleinere Shows wie die „heute show“ könnten eine Menge Zuschauer an sich binden.

Der Showgipfel, der sich mit „Trends und Tendenzen der Show-Unterhaltung“ beschäftigte, wurde von der Produktionsfirma Brainpool und HMR International veranstaltet. Rund 200 Medienmacher diskutierten am Freitag in Köln über neue Showformate. epd

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