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Medien: Familienzuwachs

Stuttgarter Zeitungsgruppe steigt beim Süddeutschen Verlag ein

Wie erwartet wird die Südwestdeutsche Medien Holding neuer Gesellschafter beim Süddeutschen Verlag. Dies verkündete Gernot Sittner, Chefredakteur der „Süddeutschen Zeitung“, am Montag während einer Redaktionskonferenz. Der Investor zahlt für den Anteil in Höhe von 18,75 Prozent einen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag, sagte Sittner. Damit ist der finanziell angeschlagene Verlag der „Süddeutschen Zeitung“ zunächst einmal über das Gröbste hinweg.

Der Einstieg der Südwestdeutschen Medien Holding als sechster Gesellschafter ist dem Vernehmen nach an weitreichende Bedingungen geknüpft. Die Stuttgarter erwarten, dass der am Freitag bekannt gewordene Restrukturierungsplan des Süddeutschen Verlags eingehalten wird, im kommenden Jahr also wieder schwarze Zahlen geschrieben werden und 2005 eine zweistellige Rendite erwirtschaftet wird. „Der Süddeutsche Verlag und die Zeitungsgruppe Stuttgart passen hervorragend zueinander, nicht zuletzt in den publizistischen Grundhaltungen“, sagte deren Geschäftsführer Jürgen Dannenmann. Er fügte hinzu: „Qualität und Unabhängigkeit der ,Süddeutschen Zeitung’ stehen außer Frage.“ Hanns-Jörg Dürrmeier, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung des Süddeutschen Verlags, begrüßte den neuen Gesellschafter: „Die publizistische Unabhängigkeit zu bewahren, hat für ein Zeitungshaus oberste Priorität. Ich bin daher sehr froh darüber, dass es uns gelungen ist, gleichgesinnte Partner zu finden, mit deren Hilfe wir die wirtschaftliche Basis, die die Voraussetzung für diese Unabhängigkeit ist, langfristig sichern können.“

Die Mediengruppe Süddeutsche Verlag war bislang im Besitz von fünf alteingesessenen Münchner Verlegerfamilien. Den Familienstämmen Friedmann, von Seidlein und Goldschagg gehörten jeweils 23,1 Prozent, dem Familienstamm Schwingenstein gehörten 20,5 Prozent und Dürrmeier 10,3 Prozent. Im neuen, erweiterten Gesellschafterkreis halten die Südwestdeutsche Medien Holding und die Familienstämme Friedmann, von Seidlein und Goldschagg jeweils 18,75 Prozent; der Schwingenstein-Anteil schrumpft auf 16,67 Prozent, der Dürrmeier-Anteil auf 8,33 Prozent.

Hauptgesellschafter der Südwestdeutschen Medien Holding sind mit je 44,36 Prozent die Medien Union Ludwigshafen („Rheinpfalz“) und die Gruppe Württembergischer Verleger. Zur Südwestdeutschen Medien Holding gehören die „Stuttgarter Zeitung“ (75 Prozent) sowie die „Stuttgarter Nachrichten“ (80 Prozent).

Die von „Focus“ verbreitete Meldung, wonach Ex-Bertelsmann-Springer-Chef Jürgen Richter Geschäftsführer beim Süddeutschen Verlag werden soll, hat der Verlag dementiert.

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