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Medien: Ferienvergnügen

IM RADIO Tom Peuckert verrät, was Sie nicht verpassen sollten Endlich Ferien. Jetzt gibt es Autobahnstaus, die schon Tage zuvor angekündigt werden, und Streiks auf südlichen Flughäfen.

IM RADIO

Tom Peuckert verrät, was

Sie nicht verpassen sollten

Endlich Ferien. Jetzt gibt es Autobahnstaus, die schon Tage zuvor angekündigt werden, und Streiks auf südlichen Flughäfen. Irgendwer verlangt immer eine sommerliche Sondersitzung vom Bundestag. Und da sind all die Rituale einer privaten Glückssuche: am Traumstrand, im Waldversteck, an den hintersten Enden der Welt. Wie war das eigentlich früher im Osten? Im letzten Jahr der DDR verbrachten sage und schreibe fünf Millionen Bürger ihren Urlaub in staatlichen Ferienheimen. Ein straff organisierter Massentourismus, der Disziplin und ein bisschen Demut von den Urlaubern verlangte, dafür aber fast überhaupt nichts kostete.

Alexa Hennings erzählt in ihrem Feature „Klassenauftrag Erholung“ die Geschichte der ostdeutschen Urlaubskultur. Sie hat in den Archiven historische OTöne gefunden und mit denen gesprochen, die die Sache damals am Laufen hielten. Die Tourismus-Manager hießen Heimleiter, statt Animateuren gab es Kulturfunktionäre. Aber Spaß hat es allen irgendwie trotzdem gemacht (Radio Kultur, 9. Juli, 21 Uhr, UKW 92,4 MHz).

Wer Ferien hat, will sich was gönnen. Manchmal gönnt sich einer auch den radikalen Verzicht. Feature-Autor Dieter Mayer- Si meth hat sich an den Traumstränden von Marbella einer Fastenkur unterzogen. Perfekt betreut in einer Nobelklinik, wo Gutbetuchte bei ausgesuchten Mineralwässern, Meditation und medizinischer Überwachung gemeinsam nichts essen. „Hungern auf hohem Nivea u“ heißt seine Chronik des radikalen Kalorienverzichts. Was man dabei über den eigenen Körper lernen kann: Wie ein Unterernährter die hungernde Mitwelt erlebt, ob Nahrungsentzug wirklich ein akzeptables Ferienvergnügen darstellt (Deutschlandfunk, 6. Juli, 20 Uhr 05, UKW 97,7 MHz).

Der Geist aber sollte auch in den Ferien nicht darben. Wir empfehlen einen Radioessay des Neurowissenschaftlers Detlef B. L inke. „Religion und Gehirn“ heißt Linkes Abhandlung über die spirituelle Dimension der zeitgenössischen Hirnforschung. Wenn unsere geistige Existenz immer präziser als Resultat chemischer Hirnzustände beschrieben und beeinflusst werden kann, was wird dann aus den religiösen Axiomen von Willensfreiheit und unsterblicher Seele? Detlef B. Linke findet überraschende Antworten (SWR 2, 7. Juli, 21 Uhr, Kabel UKW 107,85 MHz).

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