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© dpa

Fernsehen: "Scheibenwischer" wird zu "Satiregipfel"

Weil der neue Leiter der Kabarett-Sendung "Scheibenwischer", Mathias Richling, jungen Comedians Auftritte ermöglichen wollte, hat Kabarettist Dieter Hildebrandt dem RBB kurzerhand die Namensrechte entzogen. Künftig soll die Sendung als "Satiregipfel" im Ersten laufen.

Der bisherige ARD-"Scheibenwischer" heißt künftig "Satiregipfel". Das teilte der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) am Freitag mit und sprach in diesem Zusammenhang von einer "Rundumerneuerung". Die vom RBB und dem Bayerischen Rundfunk (BR) koproduzierte Kabarett-Sendung wird künftig von Mathias Richling geleitet. Der erste "Satiregipfel" soll am 19. März in der ARD live aus Berlin gesendet werden.

"Das Erbe Dieter Hildebrandts lebt weiter, in einem neuen Gewand", sagte ein RBB-Sprecher. "Das politische Fernsehkabarett "Satiregipfel" im Ersten bleibt angriffslustig."

Richling stelle die bekannte satirische Livesendung "in ungewohntem Gewand" vor. "Konzept und Bühnenbild wurden verändert, modernisiert, und auch die Gästeliste wartet mit Namen auf, die im ersten Moment überraschen. Die logische Konsequenz ist, zumal auch Dieter Hildebrandt, aufgrund dieser Innovationen, die Bezeichnung "Scheibenwischer" nicht mehr zur Verfügung stellt, dass der Sendungstitel den neuen Gegebenheiten entsprechend angepasst werden muss."

Ingolf Lück in der ersten Sendung

Trotz aller Neuerungen bleibe der "Satiregipfel" in jedem Fall politisches Kabarett, betonte der RBB in einer Presseerklärung. In der ersten Sendung seien neben den Kabarettisten Frank Lüdecke und Philipp Weber auch die Neuentdeckung Matthias Seling und der Schauspieler Ingolf Lück zu Gast.

Zuvor hatten die "Stuttgarter Nachrichten" berichtet, dass der langjährige "Scheibenwischer"-Kabarettist Dieter Hildebrandt die weitere Verwendung des alten Namens der Sendung untersagt habe. Danach richtet sich Hildebrandts Veto vor allem gegen die Pläne Richlings, künftig auch junge Comedians in die Sendung zu holen. Der "Scheibenwischer" war erstmals 1980 ausgestrahlt worden und löste bei Politikern ab und zu auch Beschwerden über vermeintlich allzu kritische Inhalte aus, was einmal sogar Mitte der 80er Jahre dazu führte, dass die Sendung in Bayern nicht zu sehen war. (küs/dpa)

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