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Medien: Fernsehmuseum: Muppet Show

"Tue, woran Du Spaß hast", lautet eine der simpelsten wie genialsten Lebensweisheiten von James Maury Henson. Lange bevor aus der inzwischen totgesagten Spaßgesellschaft mit einem Schlag die Angstgesellschaft wurde, hatte es der Puppenspieler aus Mississippi und Vater der weltberühmten Muppet-Familie auf das Kind im Erwachsenen abgesehen.

"Tue, woran Du Spaß hast", lautet eine der simpelsten wie genialsten Lebensweisheiten von James Maury Henson. Lange bevor aus der inzwischen totgesagten Spaßgesellschaft mit einem Schlag die Angstgesellschaft wurde, hatte es der Puppenspieler aus Mississippi und Vater der weltberühmten Muppet-Familie auf das Kind im Erwachsenen abgesehen. Bereits als 17-Jähriger bastelte Klein-Jim an beweglichen Stoffpuppen herum - halb Marionetten, halb Puppets -, deren charmanteste erstmals 1957 im Fernsehen auftrat: Ein grasgrüner Filzfrosch namens Kermit, von seinem Schöpfer selbst gesprochen und gespielt, erblickte in der amerikanischen "Tonight Show" das Licht der Bühnenscheinwerfer. Die steile TV-Karriere des verrückten Puppentheaters beginnt aber erst 1969, als "Sesame Street" in Serie geht, die auch bei uns schnell Erfolg hatte - trotz eingedeutschter antiautoritärer Seventies-Pädagogik, erklärt von Lilo Pulver und Henning Venske.

Am 26. September 1976 schickte die Jim Henson Company schließlich das schrillste Ensemble der Showgeschichte auf Welttournee: "The Muppet Show". Ob gewollt oder nicht - die Stars der "Muppet Show" waren nie die langweiligen Hollywood-Gäste, sondern blieben - ganz ohne Allüren - immer die durchgeknallten Muppet-Figuren: Miss Piggy mit Federboa, stahlblauen Augen, zartrosa Haut und unstillbarem Appetit auf kleine grüne Männer, der dänische Chefkoch mit seinen Smörrebröd-Kompositionen, die stets unglücklich verliebte Nudelnase Gonzo und der ewig bekiffte Saxophonspieler - wir vermissen sie alle! Vor allem die beiden lästernden Berufsopas in ihrer purpurnen Loge sind uns in guter Erinnerung geblieben. Nach jeder "Muppet Show" gaben Waldorf und Statler ihre zynischen Kommentare ab und spielten uns somit die schönste Lebensweisheit der Spaßgesellschaft vor: "Werde alt und gehässig".

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