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Sitzenbleiber. Reinhold Beckmann talkt weiter am Donnerstag fürs Erste. Foto: ARD

© ARD/Marco Grob

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Die ARD-Intendanten lassen Reinhold Beckmann doch weiter am Donnerstagabend talken, trotz der drastisch gefallenen Quoten. Jetzt muss Beckmann Erfolg haben, sonst wird es eng.

Verwirrung um den Talk von Reinhold Beckmann: ARD-Programmdirektor Volker Herres wies am Mittwoch nach der Sitzung der ARD-Intendanten in Bremen Spekulationen zurück, wonach die Talkshow „Beckmann“ wegen schlechter Quoten vom Donnerstag auf den alten Sendeplatz am Montagabend zurückkehrt. „Es gibt keine andere Beschlusslage“, sagte Herres. Auch der Tagesspiegel hatte anfangs der Woche über entsprechende ARD-Gedankenspiele berichtet, beruhend auf einer Empfehlung der Programmdirektorenkonferenz. Volker Herres dazu: „Gedanken sind frei.“ Am späteren Montagabend, nach den „Tagesthemen“, werde es weiterhin zwei Dokumentationssendeplätze geben. Es wurde beschlossen, die gesamte Talkstrecke weiter zu beobachten, um den Formaten weitere Entwicklungschancen zu geben, und zur Zeit keine Änderungsentscheidung zu treffen, teilte ein ARD-Sprecher auf Anfrage weiter mit.

Das Quotenproblem von Reinhold Beckmann, der seit dem Sendeplatzwechsel von Montag nach Donnerstag ein Drittel seines Publikums verloren hat, wird damit nicht übers ARD-Programm „sozialisiert“. Das wollte sein Patron, NDR-Intendant Lutz Marmor, zwar erreichen, doch der erste Anlauf, dafür eine Mehrheit in der Intendantenrunde zu gewinnen, ist gescheitert. Von dort ist zu hören, dass der Zuschauermarkt über „Beckmann“ wie auch über die Talks von Günther Jauch, Sandra Maischberger, Anne Will und Frank Plasberg richten soll. Motto: Wir haben fünf Talks, aber wenn das Publikum sagt, vier würden reichen, dann werden wir uns dem Votum beugen – und Reinhold Beckmann wird eben mit neuen Aufgaben abgefunden.

Nach dieser Logik ist die „Fünferbande“ ja überhaupt kreiert worden. Günther Jauch sollte kommen, Anne Will nicht gehen müssen, also wurde die Talkkette von Sonntag bis Donnerstag gespannt. Drei der fünf Sendungen – „Günther Jauch“, „Anne Will“ und „Beckmann“ – werden vom NDR verantwortet, also hat der Norden ein Problem, nicht aber der Süden oder der Südwesten der ARD. Für Beckmann ist somit klar: Ihn kann als Talker nur der Erfolg der eigenen Sendung retten, die donnerstags weiter in Konkurrenz zu „Maybrit Illner“ und „Markus Lanz“ im Zweiten laufen wird.

Immerhin, Herres gestand zu, Beckmann“ habe am wenigsten von der Neuplatzierung der Talkshows im Ersten profitiert. Der Donnerstag habe ein „hartes Konkurrenzumfeld“. Rosiger sind die Aussichten derweil für Mehmet Scholl, der seit 2008 in der ARD neben Beckmann den Fernsehexperten bei FußballLive-Übertragungen gibt. Der Ex-Profi bleibt der ARD bis zur WM 2014 in Brasilien erhalten. Zu dieser Beschlusslage konnten sich die ARD-Intendanten in Bremen durchringen. jhb/meh

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