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Medien: Franziska Augstein: Scharfe Kritik an Aust und „Spiegel“

Diese Rede wird im Gedächtnis bleiben, und sie wird Folgen haben – auch wenn Franziska Augstein, die Tochter des „Spiegel“-Gründers, bei der „Berliner Zeitungskonferenz“ am Donnerstag eine überschaubare Zahl an Zuhörern hatte. Am Ende ihrer medienkritischen Rede, die sich recht polemisch auch mit der Verlagsgruppe von Holtzbrinck und dem Verkauf des Berliner Verlags an Finanzinvestoren auseinander setzte, verurteilte sie aufs Schärfste den „Spiegel“ unter Chefredakteur Stefan Aust.

Diese Rede wird im Gedächtnis bleiben, und sie wird Folgen haben – auch wenn Franziska Augstein, die Tochter des „Spiegel“-Gründers, bei der „Berliner Zeitungskonferenz“ am Donnerstag eine überschaubare Zahl an Zuhörern hatte. Am Ende ihrer medienkritischen Rede, die sich recht polemisch auch mit der Verlagsgruppe von Holtzbrinck und dem Verkauf des Berliner Verlags an Finanzinvestoren auseinander setzte, verurteilte sie aufs Schärfste den „Spiegel“ unter Chefredakteur Stefan Aust. Sie konstatierte, „dass der ,Spiegel’ an Qualität verloren hat“.

Der entsprechende Auszug von Franziska Augsteins Rede im Wortlaut:

Man kann von dem Chefredakteur des „Spiegel“ halten, was man will. Die Berufsbeschreibung des Chefredakteurs und die des Heiligen decken sich nicht. Ein objektiver Befund ist aber, dass unter der Ägide des jetzigen „Spiegel“-Chefredakteurs das Blatt seinen Platz als Leitmedium verloren hat. (…) Der Akzent auf Wirtschaftsthemen, die Vernachlässigung politischer Entwicklungen und Probleme zugunsten der Personalisierung, die Verlagerung auf die so genannten weichen Themen: All dies kennzeichnet heutzutage den „Spiegel“ und hat das Magazin zu einem geschwätzigen Blatt unter anderen gemacht. Der Fisch stinkt vom Kopf. Sie kennen das Sprichwort. Wenn das Blatt, das bisher Standards setzte, diese Standards freiwillig aufgibt, haben andere Zeitungen und Magazine keinen Grund, sich mehr um Ernsthaftigkeit, Ausführlichkeit und Problemdurchdringung zu bemühen. Der Aufwand an Zeit und Geld lohnt sich nicht: Die Konkurrenz ist ja weggefallen. (…)

Stefan Aust sagte zuletzt intern,eine Debatte über Qualitätsmängel beim „Spiegel“, wie zuletzt von Gesellschaftern gewünscht, sei geschäftsschädigend. Den Redakteuren sagte er, der Vorwurf betreffe ihre, nicht seine Arbeit.

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