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Frau an der Macht: Julia Jäkel wird neue Vorstandsvorsitzende des Verlags Gruner + Jahr.

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Frau an der Macht: Gruner + Jahr: Julia Jäkel wird neue Vorstandsvorsitzende

Erst sechs Monate ist Julia Jäkel Mitglied im Vorstand von Gruner + Jahr - jetzt rückt sie zur Vorsitzenden von Europas größtem Zeitschriftenverlag auf. Zu einer ihrer ersten Entscheidungen wird gehören, wer neuer "Spiegel"-Chefredakteur wird.

Der Nordwind bläst derzeit heftig in Hamburg. Der „Stern“ ist umstrukturiert, der „Spiegel“ sucht einen neuen Chefredakteur und jetzt wird der Vorstand von Gruner + Jahr (G+J) neu geordnet: Julia Jäkel soll als Vorstandsvorsitzende an die Spitze von Europas größtem Zeitschriftenverlag rücken, die Vorstandsmitglieder Torsten-Jörn Klein und Achim Twardy müssen gehen. Das teilte G+J am Mittwochabend mit.

Jäkel, 41, war erst im September 2012 nach dem Abgang von Bernd Buchholz in den Vorstand aufgerückt und hatte als Chefin für das Zeitschriften- und Digitalgeschäft von G+J Deutschland zusammen mit Klein (Finanzen) und Twardy (Ausland) ein Trio gebildet. Nun soll sie die Führung übernehmen, neue Vorstandsmitglieder werden Stephan Schäfer, 38, als Vorstand Produkt und Oliver Radtke, 44, als Vorstand Operations, wie der G+J- Aufsichtsrat beschlossen hat.

Radtke ist Geschäftsführer der zu G+J gehörenden Verlage der „Sächsischen Zeitung“ und der „Dresdner Morgenpost“. Schäfer gilt als enger Vertrauter von Jäkel. Im November hatte er von ihr die Verlagsgeschäftsführung der Gruppe Life bei G+J übernommen, dazu ist er Herausgeber von „Essen & Trinken“, „Häuser“, zugleich Chefredakteur unter anderem bei „Schöner Wohnen“ und „Brigitte“ zusammen mit Brigitte Huber. Sie wird nun wohl die alleinige Chefredakteurin des Magazins, Schäfer gibt seine redaktionelle Verantwortung für alle Titel ab.

G+J-Mehrheitsgesellschafter Bertelsmann (74,9 Prozent) ist offensichtlich unzufrieden mit der Entwicklung des Verlags. 2012 hatte G+J ein Minus von elf Millionen Euro gemacht. Jäkel soll mit dem neuen Vorstand das wirtschaftliche Wachstum vorantreiben, insbesondere auch das vernachlässigte Digitalgeschäft ausbauen. Dazu wird sie Einfluss auf die Wahl des neuen „Spiegel“-Chefredakteure haben. Sie vertritt G+J nun an Stelle von Twardy im Gesellschafterkreis des "Spiegel". Sonja Pohlmann

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