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Medien: Frontalangriff auf den Marktführer Die Agentur dapd

fordert dpa heraus

Der Konkurrenzdruck im deutschen Agenturwesen wächst: Der Deutsche Depeschendienst (ddp) legt sein Angebot mit dem ehemaligen deutschen Dienst der US-Agentur Associated Press (AP) zusammen, der seit Dezember zu ddp gehört und seitdem Deutscher Auslands-Depeschendienst (DAPD) heißt. Unter der Marke „dapd Nachrichtenagentur“ entsteht zum 1. September ein „großer Komplettdienst“ aus den bisher getrennt gefahrenen Angeboten der ddp und DAPD, sagte der Geschäftsführer und Chefredakteur beider Dienste, Cord Dreyer, am Donnerstag in Berlin. Die ddp-Eigentümer Martin Vorderwülbecke und Peter Löw hatten beim Kauf von AP Deutschland mitgeteilt, den Marktführer Deutsche Presse-Agentur (dpa) „verzichtbar“ machen zu wollen. Dreyer sagte am Donnerstag, der neue Dienst dapd werde künftig „die regionale, überregionale und weltweite Nachrichtenwelt lückenlos abbilden“. Der Markt brauche einen zweiten Vollanbieter.

Der deutsche Markt der Nachrichtenagenturen gilt als der am härtesten umkämpfte weltweit. Neben dpa und dapd sind auch Agence France-Presse (AFP) sowie Reuters vertreten. Hinzu kommen zwei von den Kirchen getragene Angebote, der Evangelische Pressedienst (epd) sowie die Katholische Nachrichtenagentur (KNA) und mehrere Spezialdienste für Wirtschaft und Sport. Die dpa ist Marktführer und versorgt 95 Prozent aller Tageszeitungen in der Bundesrepublik mit Texten, Fotos und Grafiken. Das Bundeskartellamt prüft derzeit, ob der Kauf von AP Deutschland durch den ddp kartellrechtlich in Ordnung war.

Rund 220 feste Journalisten sowie 77 feste Fotografen sollen für den dapd arbeiten. Zudem sei ein Ausbau der Landesdienste geplant. Bereits im Spätsommer sollen neun weitere Büros in den Bundesländern eröffnen. Der dapd wäre damit in Deutschland an 31 Standorten mit eigenen festen Mitarbeitern vertreten, dpa betreibt 50 Büros im Inland. epd/Tsp

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