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Medien: Für Fortgeschrittene

Berlin ist um eine Zeitung reicher und die Stadt noch ein bisschen internationaler. „The Berliner – Berlin’s English-language City Paper“ berichtet ab sofort alle 14 Tage in englischer Sprache über Berlin.

Berlin ist um eine Zeitung reicher und die Stadt noch ein bisschen internationaler. „The Berliner – Berlin’s English-language City Paper“ berichtet ab sofort alle 14 Tage in englischer Sprache über Berlin.

„Als ich vor einem halben Jahr nach Berlin kam, war ich richtig geschockt, dass es hier keine englische Stadtzeitung gibt. Sogar in Moskau gibt es mehr als vier!“ sagt die 31-jährige Französin Nadja Vancauwenberghe, Chefredakteurin von „The Berliner“. Zusammen mit Art-Direktorin Ioana Veleanu, 33, und Maurice Frank, 28, hat sie Ende der 90er in London Journalismus studiert. „Schon damals hatten wir den Traum: Einmal eine eigene Zeitung machen!“

Journalistische Erfahrung haben die drei auf ganz unterschiedliche Art gesammelt. Die Chefredakteurin verbrachte mehrere Jahre in Moskau – bis sie Schwierigkeiten mit den russischen Behörden bekam. Trotz Verbot hatte sie für das französische Fernsehen aus Tschetschenien berichtet. Die gebürtige Rumänin Veleanu zog es nach New York. Dort gestaltete sie „The Village Voice“, das Stadtmagazin Manhattans. Maurice Frank hat deutsche Eltern, wuchs in England und den USA auf, lebt seit drei Jahren in Berlin und arbeitete für Deutsche Welle TV.

„The Berliner“ bietet 16 Seiten Programmtipps plus 16 Seiten Features, Interviews, Kolumnen, Kurzgeschichten, Kritiken, Comics und ein Kreuzworträtsel. Wie das Vorbild „New Yorker“ zeigt der Titel stets eine Illustration. Den Anfang macht ein extra dafür kreiertes Werk von Jim Avignon. Die 30 000 gedruckten Exemplare werden kostenlos in 250 Cafés, Bars, Restaurants, Kinos, Theatern, Hotels und an Universitäten ausliegen. Damit sie nicht „next to the toilette“ platziert werden, hat ein Berliner Künstler Metallständer entworfen.

Zielgruppe sind die mehr als 23 000 Menschen aus englischsprachigen Ländern, die in Berlin gemeldet sind. Zudem andere Ausländer und Touristen, die des Englischen mächtig sind und deutsche Berliner, die das Englische beherrschen oder verbessern wollen. An den Erfolg von „The Berliner“ glauben auch die deutschen Privatinvestoren, die das Startkapital aufgebracht haben. Auf Dauer soll sich „The Berliner“ durch Anzeigen finanzieren. Die ersten Ausgaben seien gut gebucht, sagen die Macher. Sie hoffen auf die Budgets für 2003, die im September verteilt werden. Bis dahin wollen sie auf jeden Fall durchhalten. Antje Kraschinski

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