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Sky und die Bundesliga.

© dpa

Fußball-Bundesliga: Neue Sky-App darf längere Spielberichte zeigen

Zwischen der Deutschen Fußball-Liga, Sky und dem Springer Verlag scheint der Streit um Bundesliga-Berichte beigelegt.

Durchschaue einer den Sportrechtehandel. Und blicke auf den Zwist zwischen der Deutschen Fußball Liga (DFL) und ihren Medienpartnern Sky und Axel Springer um die Frage, wer zu welchem Zeitpunkt und wie viel mobil sowie im Netz von Spielen der am Freitag startenden Fußball-Bundesliga berichten darf. Das schien die halbe Medienwelt in den vergangenen Tagen in Aufruhr zu versetzen. Nun bringen beide Marktteilnehmer ihre Angebote, wie wohl ursprünglich geplant, an den Start. Zur Freude der Fans.

Der Reihe nach: Der Bezahlsender Sky hatte eine Live-Stream-App für seinen Sender Sport Sky News angekündigt, die Bilder der Fußball-Bundesliga miteinschließt, welche nach Spielschluss mit Smartphone oder Tablet deutlich früher zu empfangen sind als beim neuen, stark beworbenen „Bildplus“-Abo-Angebot des Springer-Konzerns. Das erschien wie eine unerlaubte Konkurrenz. Deshalb hatte die Deutsche Fußball Liga (DFL) am Mittwoch klargestellt: Es werde in der Sky-App mit Zustimmung der DFL keine lineare kurze Berichterstattung zur Liga geben, die die vertraglich eingeräumte Exklusivität von Rechtepaketen verletzt.

Das Zauberwort bei diesem DFL-Spruch heißt: „kurze“ Berichterstattung. Bei der sorgfältig ausgearbeiteten Rechte-Ausschreibung im Frühjahr 2012 erwarb Springer das Lizenzpaket M. Damit sind Highlight-Clips für alle digitalen Kanäle möglich: Zusammenfassungen der Spiele, die eine Stunde nach Abpfiff als Video online gestellt werden dürfen. Jeder Bericht muss zwischen 90 Sekunden und sechs Minuten lang sein. Die Nutzung kostet mindestens 7,98 Euro pro Monat.

Sky Deutschland wiederum hat unter vielen anderen Lizenzpaketen auch die Pakete G (Samstagspiele) und H (Sonntagspiele) ersteigert. Diese sehen sinngemäß Spielzusammenfassungen (für Fernsehen, Internet und Mobilfunk) in einer Länge von vier bis zwölf Minuten vor. Das bedeutet also, dass Sky samstags und sonntags kurz nach Spielschluss (am Sonnabend ab 17 Uhr 30) durchaus rund fünfminütige Spielberichte in seiner neuen App bringen kann (bisher liefen nach dem Schlusspfiff zehn bis 20 Sekunden kurze Einspieler von den Toren der Spiele im Nachrichtensender „Sky Sport News“). Der Unterschied nun zur Kombi aus „Bildplus“ und „Bundesliga bei Bild“: Beim linearen Sky-Angebot müssen alle Spiele nacheinander angesehen werden, das Springer-Angebot ist „on-Demand“. Das heißt: Jeder Fan kann hier seinen Lieblingsverein sehen, wann er will, ab 18 Uhr 15.

Dennoch, Sky könnte sich das Label „Internet-Sportschau“ anheften, mit fünf Mal circa fünf Minuten Bundesliga-Berichten am Stück, anzuschauen auch von Nicht-Abonnenten, für 4,49 Euro im Monat. Das sind rund drei Euro weniger als das Liga-Angebot von „Bild plus“.

Der Springer-Verlag scheint damit einverstanden zu sein, verweist darauf, dass der Fan mittels Video-on-Demand nur bei „Bildplus“ Herr seiner Programmplanung sei. „Es ist gut, dass die DFL unmissverständlich erklärt hat, dass exklusive Verwertungsrechte klar Bestand haben und nicht von anderen Rechteinhabern verletzt werden dürfen“, sagte ein Sprecher. Man baue auf die DFL, dass sie alle Angebote, die Springers Recht auch nur im Ansatz beschädigen oder beeeinträchtigen, entsprechend ihrer Aussage konsequent unterbindet. Markus Ehrenberg

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