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Medien: Fußball-Übertragungsrechte: ZDF ist am Ball, die ARD noch nicht

Der Streit um die Hörfunk- und TV-Berichterstattung über die Fußball-Bundesliga spitzt sich drei Wochen vor dem Saisonstart zu. Bislang steht nur dreierlei fest: Die "ran"-Sendung bei Sat 1 beginnt um 20 Uhr 15.

Der Streit um die Hörfunk- und TV-Berichterstattung über die Fußball-Bundesliga spitzt sich drei Wochen vor dem Saisonstart zu. Bislang steht nur dreierlei fest: Die "ran"-Sendung bei Sat 1 beginnt um 20 Uhr 15. Zweitens hat sich die Kirch-Gruppe als Rechte-Inhaber mit dem ZDF über die Nachverwertung im "Sport-Studio" und über die 90-Sekunden-Beiträge in der "heute"-Sendung am Samstag um 19 Uhr geeinigt. Das bestätigte ein Kirch-Sprecher. Danach dürfen wie zuletzt ein oder zwei Spiele in kurzen Ausschnitten gezeigt werden. Eine ähnliche Vereinbarung wird auch für die ARD-"Tagesschau" um 20 Uhr angestrebt, in der nach Aussage von ARD-Sprecher Rüdiger Oppers "zwischen 60 und 90 Sekunden berichtet werden soll". Drittens: Die Verhandlungen der privaten Radios mit dem DFB über Sendelizenzen sind gescheitert.

Verworren ist die Situation bei der ARD, wo die Interessen von Fernsehen und Hörfunk unter einen Hut gebracht werden müssen. Das Fernsehen benötigt zum einen von der Kirch-Gruppe bewegte Bundesliga-Bilder für die "Tagesschau" und die Sportsendungen in den Dritten Kanälen sowie die WM-Rechte 2006. Zum anderen will die ARD vom DFB auch in Zukunft Sendelizenzen für Länderspiele und den DFB-Pokal erwerben. Einen Konfrontationskurs wird sich die ARD nicht leisten können.

Für den Hörfunk gibt ARD-Sprecher Oppers Entwarnung. Dem Tagesspiegel sagte er, dass an Standard und Umfang der Radio-Berichte "nichts verändert wird". Die Konferenz am Samstag werde weiter "bis zu einer Gesamtlänge von 45 Minuten live aus den Stadien reportieren". Das ARD-Radio wird den Spieltag von 15 Uhr 30 bis 17 Uhr 15 mit Live-Mitschnitten dokumentieren. Oppers bestätigte auch, dass die Form für den "erweiterten Ergebnisdienst" in der ARD-"Sportschau" gefunden sei. Um 17 Uhr 30 werde in die Stadien geschaltet, wo TV-Kommentatoren mit Hilfe eingeblendeter Fotos die Spiele zusammenfassen würden.

Auslöser der noch nicht ganz geklärten TV-Situation ist der Wunsch der Kirch-Gruppe, durch Verknappung und Verschiebung der Bundesliga-Berichte im frei empfangbaren Fernsehen ihren defizitären Pay-TV-Sender Premiere zu stärken: Hier wird der Spieltag live gesendet, hier läuft die erste Zusammenfassung.

Bis zur "ran"-Sendung um 20 Uhr 15 in Sat 1 will Kirch möglichst nur Kurzberichte zulassen, darunter im hauseigenen Sender Sat 1. Die ersten Kurzberichte von den Top-Spielen könnten in den dortigen Nachrichten um 18 Uhr 30 Uhr laufen - als "Appetitanreger".

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