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„Das Internet ist für uns alle Neuland“. Moderator Jörg Pilawa machte das Beste aus den Pannen beim „Quizduell“. Foto: ARD

© ARD/Uwe Ernst

Game over: ARD setzt "Quizduell" zunächst nicht fort

Jörg Pilawa hat das Beste aus Pech und Pannen beim „Quizduell“ herausgeholt. Die Quote lag über der von „Verbotene Liebe“. Doch für eine Fortsetzung reicht es nicht - vorerst.

Für Jörg Pilawa war es ein ganz besonderer „App“-schied. Nach drei Wochen mit viel Pech und noch mehr Pleiten und Pannen führte der ARD-Moderator am Freitag ein letztes Mal durch die „Quizduell“-Sendung. Eine Fortsetzung der „einzigen manchmal interaktiven Quizshow“ wird es vorerst nicht geben. Von Montag an steht im Vorabendprogramm des Ersten wieder „Verbotene Liebe“ auf dem Programm, möglicherweise in einer der nächsten Folgen mit Beteiligung von Pilawa, der die Dauersoap in den letzten Wochen ersetzt hatte.

Mit dem „Quizduell“ wollte die ARD das erfolgreiche Smartphone-Quizspiel mit dem Fernsehen kombinieren. Doch als das Experiment vor drei Wochen auf Sendung ging, brach die Technik erst einmal unter dem Ansturm der potenziellen Mitspieler, vor allem aber unter den zu hohen Erwartungen der Programmmacher zusammen. Der Sender und die Produktionsfirma itv hatten befürchtet, dass es für eine TV-Show nicht ausreicht, wenn die registrierten Smartphone-Nutzer per App einfach nur mitspielen. Zusätzlich sollte es darum Statistiken geben, um zum Beispiel zu zeigen, aus welchem Bundesland die meisten richtigen Antworten kommen. Doch Big Data brachte der ARD kein Glück. Pilawa wusste sich nicht anders zu helfen, als eine Hackerattacke für den Pannenstart verantwortlich zu machen. Statt gegen das „Team Deutschland“ konnten die vier Spieler zunächst nur gegen das Studiopublikum antreten.

Die Quote des "Quizduell" lag über "Verbotene Liebe"

Dennoch kann die ARD das „Quizduell“-Experiment am Ende als Erfolg verbuchen. Die letzte Ausgabe am Freitag erreichte mit einem Marktanteil von 9,5 Prozent (1,3 Millionen Zuschauer) sogar den Staffelhöchstwert. Auch die Online-Beteiligung lag auf Rekordniveau: Über 390 000 Mitspieler beteiligten sich an der letzten Sendung. Im Durchschnitt hatten 1,27 Millionen Zuschauer eingeschaltet, mehr als zuletzt bei „Verbotene Liebe“.

„Mit dem ,Quizduell‘ haben wir ein spannendes Experiment gewagt – mit einem überragenden Jörg Pilawa. Er machte aus technischen Problemen das Beste: eine überraschende, höchst unterhaltsame Show, die bei den Zuschauern gut angekommen ist“, sagte Frank Beckmann, der ARD-Koordinator Vorabendprogramm. Tatsächlich geht vor allem der Moderator als Sieger aus diesen drei Fernsehwochen hervor. Pilawa, häufig als Wegmoderierer unterschätzt, bewies seine Qualitäten als ein Moderator, der auch in einer Live-Sendung mit jeder Situation zurechtkommt. „Am Ende können wir mit den Ergebnissen mehr als zufrieden sein“, resümierte Beckmann. Wobei die Betonung nach den zahlreichen Problemen eindeutig auf dem Wort Ende liegt. Kurt Sagatz

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