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Neue Games: Aliens, Hexen und ein Gärtner aus Blech

Die größte Spielevielfalt herrscht nicht auf den neuen Konsolen PS4 und Xbox One, sondern auf dem guten alten PC. Wir stellen drei Neuerscheinungen der letzten Wochen vor: das Kletterabenteuer "Grow Home", das Taktikspiel "Blackguards 2" und den Echtzeitstrategie-Titel "Grey Goo".

Grow Home

B.U.D. ist ein ausgesprochen sympathisches Kerlchen: Der kleine Roboter bewegt sich sehr tapsig und stößt hin und wieder ein fröhliches Fiepen aus. Doch B.U.D. - die Abkürzung steht für "Botanical Utility Droid" - hat eine verantwortungsvolle Aufgabe: Er soll seinen Heimatplaneten mit dringend benötigtem Sauerstoff versorgen. Als Sauerstoffquelle dient die "Sternenpflanze": eine neue Spezies, die B.U.D. nicht nur erkundet, sondern als Gärtner auch bis in den Himmel wachsen lässt.

Damit beginnt ein Abenteuer, das Spieler in schwindelerregende Höhen entführt. "Grow Home" kombiniert Gestaltungsfreiheit mit Geschicklichkeitsproben: B.U.D. ist ein talentierter Kletterer, der sich mit seinen klauenartigen Händen an jeder beliebigen Oberfläche festhalten kann. Meter um Meter arbeitet sich der Roboter voran - wenn's sein muss auch hängend, an der Unterseite eines riesigen Blattes. Am besten steuert man "Grow Home" mit einem Controller, das Spiel unterstützt aber auch PC-Tastaturen. Wachsen lässt B.U.D. die Sternenpflanze, indem er einen der gewaltigen Sprosse "aktiviert". Kaum hat man den entsprechenden Knopf gedrückt, beginnt der neue Ast wie im Zeitraffer zu wachsen: B.U.D. muss sich gut festhalten, um bei dem wilden Ritt nicht abgeworfen zu werden. So verzweigt sich die Pflanze immer weiter.

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Im Idealfall lenkt B.U.D. den Ast zu einer der vielen Inseln, die majestätisch in der Luft schweben. Sie liefern der Pflanze frische Nährstoffe und bergen auch sonst viel Nützliches. B.U.D. findet dort beispielsweise Blumen, deren Blüten als Fallschirme dienen, sollte er versehentlich den Halt verlieren. Mit Gleitschirmen aus Blattwerk segelt der kleine Roboter elegant von Insel zu Insel, immer auf der Suche nach Kristallen, die seine Fähigkeiten verbessern. Gigantische Pilze dienen derweil als Trampoline, um höhergelegene Ort im Nu zu erreichen. Stürze aus geringer Höhe übersteht B.U.D. weitgehend unbeschadet - fällt er jedoch tief, dann zerschellt er am Boden und wird durch einen Roboter-Klon ersetzt. Praktisch: Auf vielen Himmelsinseln gibt es Teleporter, die B.U.D. unterwegs freischaltet: So muss er nach einem Sturz nicht wieder den ganzen Weg nach oben klettern.

"Grow Home" ist eine faszinierende Reise in der Vertikalen: Höher, immer höher wagt man sich hinaus - und begegnet dem lauernden Schwindelgefühl mit zunehmend virtuosen Gärtner- und Klettereinlagen. Grafisch kommt "Grow Home" zwar ziemlich schlicht daher. Doch die kantigen Formen und knalligen Farben besitzen viel Charme und betonen den experimentellen Charakter des Spiels. Etwas chaotisch ist die Kameraführung geraten, auch die Steuerung hakelt gerade bei waghalsigen Kletter-Stunts. Mit drei bis vier Stunden Spielzeit ist "Grow Home" ein recht kurzes Vergnügen zu einem allerdings sehr fairen Preis. Wer ausgefallene Spielideen mag, wird an dem Kletter-Abenteuer des kleinen Robo-Gärtners viel Freude haben.

"Grow Home" für PC. Als Download von Steam und anderen Plattformen. Preis: 8 Euro. Keine USK-Alterseinstufung.

Grey Goo

Unter Fans von Echtzeitstrategie-Spielen wird eine Frage seit langem diskutiert: Wieviel Micromanagement soll es bitteschön sein? Spiele wie "Starcraft 2" und "Company of Heroes" haben die kleinteilige Verwaltung von Einheiten und Ressourcen hoffähig gemacht. Die Gegner des Micromanagement argumentieren, dass durch das wilde Herumgeklicke taktische und strategische Fragen in den Hintergrund gedrängt werden. Dieser Meinung sind auch die Macher von "Grey Goo": Als ehemalige Mitarbeiter der Firma Westwood ("Command & Conquer") wollen sie das Genre zu seinen Wurzeln zurückführen. Was auch in weiten Teilen gelingt. "Grey Goo" versetzt Spieler Hunderte von Jahren in die Zukunft. Die Menschen haben sich tief in den Weltraum vorgewagt und bekriegen sich nun mit den humanoiden Beta-Aliens auf deren Heimatplanet. Als Bedrohung für beide Seiten erweisen sich die Goo: Schwärme wild gewordener Nanobots, die einst von den Menschen zur Weltraumerkundung erschaffen wurden. Im Laufe der 15- bis 20-stündigen Solo-Kampagne schlüpfen Spieler nacheinander in die Rolle der Beta, der Menschen und der Goo. Darüber hinaus gibt es auch einen Multiplayer-Modus, in dem maximal vier Spieler in Zweierteams oder alleine um die Vorherrschaft kämpfen.

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Menschen und Beta spielen sich insgesamt recht ähnlich: Von ihrem Startpunkt aus erschließen sie neue Gebiete, um Energie ("Catalyst") zu fördern und gegnerische Basen einzunehmen. Unterschiede gibt es beim Basenbau: Die Beta können ihre Verteilerstation frei platzieren, die Andockpunkte für weitere Gebäude (Kasernen, Fabriken etc.) sind jedoch begrenzt. Die Menschen versorgen sämtliche Gebäude über Stromleitungen, die sehr anfällig für gegnerische Attacken sind. Die Goo indes kennen keinerlei Bauten: Sie verwandeln sich durch künstliche Zellteilung in mobile, selbst regenerierende Einheiten. Die Nanobot-Fraktion bietet das größte Potenzial für ausgefallene, nomadische Taktiken - allerdings ist hier auch der Micromanagement-Anteil am höchsten. Menschen und Beta können ihre Produktionsprozesse hingegen weitgehend automatisieren - das spart Zeit, die sich wiederum in strategische Überlegungen investieren lässt.

Beta-Aliens und Menschen liefern sich in "Grey Goo" eine Schlacht.
Beta-Aliens und Menschen liefern sich in "Grey Goo" eine Schlacht.

© Petroglyph Games

Auch atmosphärisch weiß "Grey Goo" zu überzeugen. Auf dem Beta-Planeten wechseln sich Dschungel, Savannen und felsige Höhenzüge ab - das erinnert an den Planeten Pandora aus "Avatar". Spieler können die Höhenunterschiede als taktischen Vorteil nutzen, Dschungelverstecke eignen sich gut für einen Hinterhalt. Die Missionen reichen von massiven Abwehrschlachten über Rettungsaktionen bis hin zu Schleichpassagen durch feindliches Gebiet - leider streut das Spiel kaum überraschende Ereignisse ein. Die Künstliche Intelligenz der Computergegner leistet ganze Arbeit, auch die Steuerung ist gut gelungen: Sämtliche Kurzbefehle lassen sich über wenige Ausgangstasten ansteuern. Fazit: "Grey Goo" macht sehr vieles richtig und dürfte sowohl Genre-Neulingen als auch -Veteranen gefallen. "Grey Goo" für PC. Als Download oder DVD. Preis: ca. 40 Euro. USK-Alterseinstufung: ab 12 Jahren.

Das Schwarze Auge: Blackguards 2

In Kino, Literatur und Computerspielen sind es oft nicht die strahlenden Heldenfiguren, die am interessantesten sind. Sondern eher die gebrochenen, zwiespältigen und düsteren Charaktere. In diese Kategorie fällt auch Cassia, die Antiheldin von "Blackguards 2". Die Adlige aus dem Großemirat Mengbilla wurde vom Thronräuber Marwan in den Kerker geworfen, um dort bis an ihr Lebensende zu schmachten. Umzingelt von giftigen Riesenspinnen schmiedet Cassia jedoch Rachepläne: Sie will eines Tages auf dem Haifischthron von Mengbilla sitzen - koste es, was es wolle. Bevor sie aus dem Kerker entkommt, hat das Spinnengift sie bereits an den Rande des Wahnsinns getrieben: Keine schlechte Voraussetzung, um ihren gnadenlosen Feldzug zu starten.

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"Blackguards 2" ist im Universum von "Das Schwarze Auge" angesiedelt. "DSA" startete 1984 als Pen-&-Paper-Rollenspiel, mittlerweile umfasst es eine Vielzahl von Medien. "Blackguards 2" ist wie der Vorgänger (2014) eine Mischung aus taktischen Kämpfen und Rollenspielelementen. Nach ihrer Flucht rekrutiert Cassia eine Reihe skrupelloser Söldner, um das Emirat Schritt für Schritt zu erobern. Die Figuren entwickeln im Lauf des Abenteuers neue Fähigkeiten, Cassia beispielsweise lässt sich zur Nahkämpferin, Meuchelmörderin oder Magierin ausbilden. Gemeinsam mit den Söldnern bekämpft sie Marwans Schergen in rundenbasieren Schlachten, wie man das auch von "Heroes of Might and Magic" oder "The Banner Saga" kennt: Auf Hexfeldkarten bewegen sich die Kämpfer Zug um Zug, setzen Spezialattacken ein und unterstützen sich gegenseitig. Die Karten von "Blackguards 2" sind mit interaktiven Elementen gespickt, die noch mehr taktische Möglichkeiten eröffnen: So kann man Kistenstapel auf Feinde stürzen oder Ölpfützen in Brand setzen, um die Widersacher zu schwächen.

Die Kämpfe in "Blackguards 2" sind taktisch sehr anspruchsvoll.
Die Kämpfe in "Blackguards 2" sind taktisch sehr anspruchsvoll.

© Daedalic Entertainment

Für gewiefte Taktiker ist "Blackguards 2" ein Fest. Die Kampagne bietet bis zu 30 Stunden Spielzeit und ist schon auf niedrigster Schwierigkeitsstufe eine Herausforderung. Die überaus düstere Atmosphäre ist sicher nicht jedermanns Sache. Wer aber gerne mal in die Schurkenrolle schlüpft, wird mit dem neuen "DSA"-Abenteuer viel Spaß haben.

"Das Schwarze Auge: Blackguards 2" für PC und Mac. Als Download oder DVD. Preis: 30-40 Euro. USK-Alterseinstufung: ab 12 Jahren.

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