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Gestatten, Professor Layton.

© Nintendo

Neue Games: Für Denker und Akrobaten

In diesem Spätherbst geht eine ganze Reihe Konsolenspiele für Kinder und Jugendliche an den Start. Zwei davon haben wir getestet: "Professor Layton und das Vermächtnis von Aslant" bietet knifflige Rätsel, "Sonic Lost World" ist ein knallbunter Hindernisparcours.

Professor Layton und das Vermächtnis von Aslant (Nintendo 3DS)

Hershel Layton ist ein außergewöhnlicher Computerspielcharakter. Durch und durch englischer Gentleman, verliert er auch in den haarsträubendsten Situationen nie die Beherrschung: Wo andere wild um sich ballern, nippt er genüsslich am Tee, analysiert das Problem und verkündet die Lösung mit ausgesuchter Höflichkeit. Der Archäologieprofessor und notorische Zylinderträger hat schon viel zu viel erlebt, um sich noch von irgendetwas aus der Ruhe bringen zu lassen. "Kein Rätsel ohne Lösung", lautet einer seiner Wahlsprüche.

"Professor Layton und das Vermächtnis von Aslant" ist der voraussichtlich letzte Teil einer höchst erfolgreichen Spieleserie. Bereits 2007 begannen der Professor und sein junger Lehrling Luke Triton, Geheimnisse in aller Welt zu lüften. Mittlerweile umfasst das Layton-Universum sechs Hauptspiele, zwei Spin-Offs, einen Animationsfilm, mehrere Manga-Comics und diverse Romane. Die Hauptserie ist in zwei Trilogien gespalten; "Das Vermächtnis von Aslant" ist der dritte Teil der Prequel-Trilogie und knüpft an die Ereignisse von "Die Maske der Wunder" (2012) an. Wer die Vorgeschichte kennt, wird bestimmte Details besser einordnen können; "Das Vermächtnis von Aslant" lässt sich aber auch ganz gut ohne Vorkenntnisse spielen.

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Zu Beginn erhalten Layton, Luke und die Assistentin Emmy Altava eine Einladung ins tief verschneite Froenborg. In einer Höhle unweit der Stadt hat der Wissenschaftler Desmond Sycamore eine "lebende Mumie" entdeckt; Laytons Team soll helfen, das Geheimnis um den spektakulären Fund zu klären. Im Laufe des Abenteuers erwartet die Spieler erneut eine Reihe teils recht anspruchsvoller Denksportaufgaben, die mal mehr, mal weniger elegant in die Handlung eingebettet sind. Im allerersten Rätsel muss man eine Flugroute nach Froenborg finden, die dem Zeppelin ausreichend Gelegenheit zum Auftanken bietet. Später gilt es, die Stadt mit verschiedenfarbigen Laternen zu beleuchten, deren Schein sich jedoch nicht überschneiden darf.

Die meisten der 160 Rätsel sind mathematisch-logischer Natur; wie üblich kommen dabei Stift und Touchscreen des 3DS zum Einsatz. Wer ein Rätsel auf Anhieb löst, bekommt die maximale Anzahl von Picarat-Münzen als Belohnung; wer mehrere Anläufe braucht, erhält entsprechend weniger. Steckt man bei einem Rätsel fest, kann man sich Lösungstipps auch stufenweise erkaufen. Eingeleitet werden die Denksportaufgaben stets dadurch, dass Layton einen Schauplatz durchsucht und mit anderen Spielfiguren spricht. Sogar die eine oder andere Action-Sequenz gibt es in "Das Vermächtnis von Aslant". Doch selbst diese Kämpfe sind an Rätsel gekoppelt, nicht an Reaktionsschnelligkeit.

Das Luftschiff "Bostonius".
Das Luftschiff "Bostonius".

© Nintendo

Fans von "Professor Layton" mag die eine oder andere Denkaufgabe durchaus bekannt vorkommen. Das Repertoire an neuen Rätselideen geht offenkundig zur Neige - das dürfte einer der Gründe sein, warum die Macher das Ende der Serie verkündet haben. Eine grundlegende Neuerung gegenüber den bisherigen Serienteilen ist die nonlineare Spielwelt, die "Das Vermächtnis von Aslant" bietet. Mit Sycamores Zeppelin reisen die Helden um den halben Globus und erleben abwechslungreiche Orte - von der Großstadt London bis zum Dschungeldorf. Ein Vorteil der offenen Spielwelt ist auch, dass man zwischen verschiedenen Rätseln wählen kann, statt an einer Stelle festzuhängen. Fazit: Mit seinen sympathischen Charakteren, den stimmungsvollen Schauplätzen und der spannenden Handlung ist "Das Vermächtnis von Aslant" ein würdiger Abschluss der Layton-Serie. Das Spiel ist zwar ab 6 Jahren freigegeben - die teils kniffligen Rätsel dürften aber auch Erwachsene ins Schwitzen bringen.

"Professor Layton und das Vermächtnis von Aslant" für Nintendo 3DS. Preis: 40 Euro. USK-Alterseinstufung: ab 6 Jahren.

Sonic Lost World (Wii U, Nintendo 3DS)

Szene aus "Sonic Lost World".
Szene aus "Sonic Lost World".

© Sega

Sonic ist ein Veteran der Computerspielgeschichte. Schon seit 1991 rast der blaue Igel durch digitale Welten - mal in 2D, mal in 3D und quer über alle Spieleplattformen. In ihrem schier unbändigen Vorwärtsdrang leistete sich die Jump'n'Run-Serie bereits einige Patzer, man denke nur an das langweilig-frustrierende "Sonic the Hedgehog" von 2006 oder das misslungene Kinect-Experiment "Sonic Free Riders" von 2010. Wer heute noch zu den Fans der Serie zählt, hat eine Menge durchmachen müssen, konnte aber auch stets auf positive Überraschungen hoffen: Zuletzt bot "Sonic Generations" (2011) eine gelungene Mischung aus 3D-Action und 2D-Nostalgie. Mit "Sonic Lost World" will Hersteller Sega nun frischen Wind in die Hüpfserie bringen. Doch das Resultat entzweit die Gemüter. Das Spiel beginnt mit einem Déjà-Vu: "Sonic Lost World" erinnert stark an "Super Mario Galaxy". Ähnlich wie die bärtigen Klempner bewegt sich der blaue Igel durch eine schwebende Fantasiewelt mit ausuferndem Formen- und Farbreichtum. Sonic läuft an der Außenseite knallbunter Asteroiden entlang, rast über Verbindungsröhren oder saust mit Raketenantrieb zum nächsten Level. Begehbare Wolkenformationen, überdimensionierte Donuts und kompliziert konstruierte Windmühlen versetzen in Staunen, der Elektro-Soundtrack sorgt für eine heiter-beschwingte Atmosphäre. Dazwischen gibt es auch immer wieder 2D-Passagen, die an klassische Sonic-Titel erinnern.

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Die Story des Spiels ist schnell zusammengefasst: Der fiese Dr. Eggman will Sonic mit sechs mächtigen Monstern besiegen. Als die Biester jedoch außer Kontrolle geraten, müssen die Erzfeinde Eggman und Sonic zusammenarbeiten, wollen sie die Welt vor dem Untergang bewahren. Erzählt wird das Ganze in lapidaren Zwischensequenzen, die zudem äußerst anstrengend synchronisiert sind.

Was langjährige Sonic-Fans allerdings am meisten irritieren dürfte, ist das eigentliche Spielgeschehen. Denn "Sonic Lost World" ist weitaus weniger rasant, als man es von der Serie gewohnt ist. Bewegliche Hindernisse, Klettereinlagen und Kämpfe nehmen alle paar Momente den kompletten Schwung aus dem Spiel; nur ganz selten erreicht Sonic die Geschwindigkeit, die das altbekannte Flow-Gefühl auslöst. Die Steuerung lässt bisweilen Präzision vermissen, sei es nun bei unfreiwilligen Wandläufen oder bei zu kurz geratenen Sprüngen. Auch die etwas grobschlächtige Kameraführung sorgt eher für Orientierungsmangel als für Durchblick, besonders auf dem kleinen Bildschirm des 3DS. Fazit: "Sonic Lost World" findet nie den rasenden Rhythmus, der die Serie in ihren besten Zeiten auszeichnete. Wer diese Erwartungshaltung beiseite lässt, erlebt ein anspruchsvolles Jump'n'Run, das hin und wieder von Steuerungsmängeln sabotiert wird.

"Sonic Lost World" für Wii U und Nintendo 3DS. Preis: 40 Euro. USK-Alterseinstufung: ab 6 Jahren.

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