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Fallen überall: Szene aus dem Rätselspiel "Escape Plan".

© Sony Computer Entertainment

Playstation Vita: Games für unterwegs

Das Spieleangebot für Sonys neue Mobilkonsole Vita ist groß und nicht gerade übersichtlich. Tagesspiegel Online stellt drei lohnende Titel vor: das Knobelspiel "Escape Plan", das Hüpf-Abenteuer "Rayman Origins" und das futuristische Rennspiel "Wipeout 2048".

Seit einer Woche ist die Playstation Vita nun in den Läden. Mit der hochgezüchteten Mobilkonsole wagt sich Sony auf einen hart umkämpften Markt: Nicht nur Konkurrent Nintendo bietet mit seinem Handheld 3DS Spielspaß für unterwegs – auch Smartphones und Tablets werden als mobile Games-Plattformen immer beliebter. Ob die PS Vita sich durchsetzen kann, hängt nicht zuletzt von der Attraktivität ihres Spieleangebots ab. Mittlerweile sind rund 30 Titel verfügbar, teils auf Speicherkarte im Spielehandel, teils als Download im Playstation Store. Das Sortiment ist breit gefächert: Es reicht von Action-Adventures über Sportsimulationen bis hin zu Geschicklichkeitsspielen. Tagesspiegel Online stellt drei lohnende Titel vor.

Escape Plan

Ein wenig unheimlich sehen sie schon aus, der schmächtige Lil und der dicke Laarg: Mit ihren maskenhaften Gesichtern und Stummelbeinchen könnten sie direkt aus einem Tim-Burton-Film stammen. Die beiden Hauptdarsteller des Rätselspiels "Escape Plan" befinden sich in einer misslichen Lage: Der Schurke Bakuki hält sie in seinem Versuchslabor gefangen und führt nichts Gutes im Schilde. Höchste Zeit also für Lil und Laarg, einen Weg aus dem fensterlosen Kerkerkomplex zu finden. Wären da nicht die zahllosen tödlichen Fallen, die den Weg nach draußen versperren: Giftiger Rauch strömt aus löchrigen Leitungen, messerscharfe Rotorblätter zerschneiden die Luft, harmlos aussehende Bodenplatten zerquetschen den, der achtlos auf sie tritt. Leider sind Lil und Laarg nicht gerade Überlebenskünstler: Schon ein kurzes Stolpern reicht, und sie brechen sich das Genick. Wahrlich keine leichte Aufgabe, das phlegmatische Duo wohlbehalten aus dem Labor zu lotsen.

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Allein schon atmosphärisch ist "Escape Plan" ein außergewöhnliches Spiel: Der schwarzweiße Comic-Look und die mal jazzige, mal klassische Begleitmusik erzeugen eine morbide Grundstimmung. Außergewöhnlich ist auch, wie "Escape Plan" die technischen Möglichkeiten der PS Vita nutzt: Bei der Rettung von Lil und Laarg kommen sowohl der vorderseitige Touchscreen als auch das rückseitige Touchpad ausgiebig zum Einsatz. Die Basissteuerung ist simpel: Ein Fingerwisch, und Lil setzt sich in Bewegung, ein Antippen, und er bleibt stehen. Um den Weg freizuräumen, kurbelt der Spieler an Rädern oder dichtet Leitungslecks mit dem Finger ab. Der kleine Tollpatsch Lil ist zwar langsam, besitzt aber ungeahnte Fähigkeiten: Ein Besuch am Kaffeeautomaten verwandelt ihn in einen zappeligen Sprinter, eingeatmetes Gas lässt ihn wie einen Ballon durch die Luft schweben. Kompagnon Laarg hingegen durchbricht mit seiner Körpermasse morsche Böden, und wenn man ihn per Doppel-Touchpad kneift, treibt er mit seinen Darmwinden Ventilatoren an. Auch blasrohrbewehrte Gegner und streunende Schafe mischen in den 100 Leveln mit.

Weiche Landung: Szene aus "Escape Plan".
Weiche Landung: Szene aus "Escape Plan".

© Sony Computer Entertainment

"Escape Plan" setzt eine gute Beobachtungs- und Kombinationsgabe voraus. Bei mehrstufigen Aufgaben müssen Lil und Laarg zusammenarbeiten, der Spieler wechselt per Touchpad zwischen ihnen hin und her. Viele Rätsel erfordern ein präzises Timing – das kann bei der leicht verzögerten und nicht millimetergenauen Touchscreen-Eingabe zum Problem werden. Wer in einem Level nicht weiterkommt, darf dieses aber auch überspringen. Zum Ende hin geht dem Spiel ein bisschen die Luft aus, weil die Rätsel nicht mehr genügend Abwechslung bieten. Durchaus unterhaltsam ist indes der Challenge-Modus, in dem es darum geht, die Hindernisse mit einem Minimum an Gesten zu überwinden. "Escape Plan" ist mit etwa vier Stunden Spielzeit recht kurz, kostet aber auch weniger als ein Vollpreistitel. Rätselfans sollten also in jedem Fall zugreifen.

"Escape Plan". Preis: 13 Euro. Als Download-Titel (Playstation Store) hat "Escape Plan" keine USK-Altersbeschränkung. Laut Pan European Game Information (PEGI) ist das Spiel für Kinder ab 12 Jahren geeignet.

"Rayman Origins"

Bunte, gefährliche Welt: Szene aus "Rayman Origins".
Bunte, gefährliche Welt: Szene aus "Rayman Origins".

© Ubisoft

Jump'n'Run-Games sind aus der Geschichte der Videospiele nicht wegzudenken: Die Mario Bros., Donkey Kong und Sonic the Hedgehog zählen zu den bekanntesten Vertretern des Genres. Mit der Rayman-Serie hat der Franzose Michel Ancel einen unverwechselbaren Jump'n'Run-Kosmos geschaffen: Held Rayman ist ein schlaksiger Urwaldbewohner, der mit seinen Freunden gegen allerlei Monster – die Darktoons – antritt. Ancels knallbunte Comic-Welt steckt voller Witz und skurriler Einfälle, das hat der Serie viele treue Fans beschert. 2011 erschien "Rayman Origins" für PS3, Xbox 360 und Wii, nun ist das turbulente Spiel auch für die Playstation Vita erhältlich. Erneut haben Rayman und Kollegen jede Menge Ärger: Mit einer Party auf der Lichtung der Träume haben sie die Kreaturen aus dem Land der Wandelnden Seelen angelockt und müssen verhindern, dass die Darktoons die Macht übernehmen.

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Grafisch gehört "Rayman Origins" zum Eindrucksvollsten, was die PS Vita zu bieten hat. Die 60 Dschungel-, Wasser- und Höhlenlevel sind gestochen scharf und laufen auch in den schnellsten Spielpassagen ruckelfrei. Wer die prachtvollen Details genießen möchte, kann – wie auf dem iPhone-Touchscreen – mit zwei Fingern in die Szene hineinzoomen. Rayman, Globox und die Kleinlinge werden wie auf der Heimkonsole mit Tasten und Analogsticks gesteuert – an zentralen Orten kann der Spieler zwischen den Figuren wählen. Monster bekämpft Rayman mit deftigen Ohrfeigen, Sprünge meistert er mit Hilfe von Lianen, Pilztrampolinen und Aufwind. Unterwegs gilt es Lichtgeschöpfe ("Electoons") zu befreien und eifrig "Lums" zu sammeln, das Urwaldpendant zu Goldmünzen.

Der anfangs noch moderate Schwierigkeitsgrad zieht im Laufe des Spiels deutlich an: Schnelle Zeiten erreicht man nur, indem man sich den Levelverlauf gut einprägt. Leider hat Hersteller Ubisoft auf einen Mehrspielermodus verzichtet, auch ein lokaler Koop-Modus fehlt. Spieler können sich nur zeitversetzt über den sogenannten Ghost-Modus messen, bei dem eine halbtransparente Silhouette den Rennverlauf des Gegners anzeigt. Trotz dieser Einschränkung ist "Rayman Origins" ein großer Spaß und einer der besten Vita-Titel, die es derzeit gibt.

"Rayman Origins". Preis: 40 Euro. USK-Altersfreigabe: ab 6 Jahren.

"Wipeout 2048"

Geschwindigkeitsrausch: Szene aus "Wipeout 2048".
Geschwindigkeitsrausch: Szene aus "Wipeout 2048".

© Sony Computer Entertainment

Willkommen in der Zukunft: Renngleiter rasen durch Häuserschluchten, jagen dicht gedrängt durch Steilkurven und bekämpfen einander mit Plasma-Munition. Die futuristische Kulisse rauscht in wahnwitziger Geschwindigkeit vorbei, so schnell, dass das Auge kaum hinterherkommt. Die Piloten müssen Entscheidungen in Sekundenbruchteilen treffen, sich ganz auf ihre Intuition verlassen – und geraten dabei in einen unwiderstehlichen Flow.

Die Rennserie "Wipeout" hat eine lange Tradition. 1995 debütierte das Spiel auf der Playstation 1 und entwickelte sich auf den Folgekonsolen zum Klassiker. "Wipeout 2048" gelingt es mühelos, das intensive Rennerlebnis auf die PS Vita zu transportieren. Das liegt vor allem an der hochauflösenden Grafik, die auch noch kleinste Streckendetails zur Geltung bringt. Das Spielprinzip ist wohlbekannt: Die verschiedenfarbigen Platten ("pads") auf der Rennstrecke spenden Ressourcen – seien es nun Raketen, Schutzschilde oder kurzzeitige Geschwindigkeitsschübe. Diese Boni verleihen "Wipeout" eine taktische Note, erfordern aber auch eine genaue Kenntnis der Strecken. Reichlich Abwechslung bieten die Spielmodi: Es gibt Rennen mit und ohne Waffen, Zeitrennen und den psychedelisch angehauchten Zone-Modus. Den passenden Soundtrack steuern Künstler wie Kraftwerk, Orbital und die Chemical Brothers bei.

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Wenn sich an "Wipeout 2048" etwas aussetzen lässt, dann sind es die langen Ladezeiten: Im Durchschnitt wartet man gut 30 Sekunden, bis das Rennen endlich losgeht. Mit einem Download-Patch hat Sony versucht, das Problem in den Griff zu bekommen – erheblich reduziert wurden die Ladezeiten dadurch aber nicht. Bleibt also zu hoffen, dass der Hersteller hier nochmals nachbessert.

"Wipeout 2048". Preis: 50 Euro. USK-Altersfreigabe: ab 12 Jahren.

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