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Spielen unterwegs: Mario, der Große

Nicht allein für Kinderhände – Die Mobilkonsole Nintendo DSi XL will erwachsene Spieler erfreuen.

Der Spaß am Spielen ist alterslos, das zeigen Brettspiele mit der Alterskennzeichnung „Von 6 bis 99 Jahre“ seit langem. Gleiches gilt vom heutigen Freitag an auch für mobile Videospiele, denn die im Vergleich zu den Vorgängern deutlich größere Spielekonsole Nintendo DSi XL richtet sich insbesondere an ältere Daddelfans. Titel wie „Dr. Kawashimas Gehirn-Jogging“ oder die Mobilversionen von Aufbaustrategiespielen wie „Die Siedler“ und „Anno“ sind bereits seit längerem auf die Zielgruppe 30plus zugeschnitten, doch bislang hatten Menschen dieses Alters häufig Schwierigkeiten, die vielen Tasten ohne Verrenkungen zu bedienen. Ganz davon abgesehen, dass der im Vergleich zum Nintendo DS Lite fast doppelt so große Bildschirm deutlich gnädiger mit leichter Weitsichtigkeit umgeht.

Allerdings haben die für Erwachsene angenehmeren Proportionen auch ihren Preis. Einerseits ist der Neuling für Kinderhände, vor allem für kleine, kaum noch geeignet. Andererseits wirken die Bilder etwas unschärfer, da die Auflösung gleich geblieben ist. Dafür können die Spiele weiterhin mit allen DS-Modellen genutzt werden. Positiv auch: Die größeren Displays sind etwas besser entspiegelt. Ein größerer Bildschirm verbraucht aber auch mehr Strom, der größere Akku geht aufs Gewicht. Der DSi XL wiegt mit etwas über 300 Gramm fast die Hälfte mehr als der vor einem Jahr gestartete DSi mit seinem ansonsten identischen technischen Funktionen wie Doppelkamera und SD-Slot für die Musiksammlung.

Dem DSi XL hat Nintendo ab Werk mit „Dr. Kawashimas Gehirn-Jogging für unterwegs“ und dem „Wörterbuch 6 in 1 mit Kamerafunktion“ gleich zwei Anwendungen hinzugegeben. Der Nintendo DSi XL kostet rund 180 Euro und somit gut 35 Euro mehr als die DSi in Standardgröße. Die Farben sind mit Bordeauxrot und Dunkelbraun der Zielgruppe entsprechend dezent gehalten.

In welche Richtung sich Nintendo mit dem DSi XL bewegt, zeigt sich besonders bei der zeitgleich startenden „Bibliothek der klassischen Bücher“, die mit dtv zusammengestellt wurde. Insgesamt umfasst die Sammlung über 100 Bücher auf der Speicherkarte, weitere Werke lassen sich über die eingebaute Wlan-Schnittstelle aus dem Internet laden. Zu den 40 Autoren gehören die großen deutschsprachigen Klassiker wie Goethe, Schiller und Lessing ebenso wie Fontane oder Heine und Kafka oder Tucholsky.

Zumindest teilweise werden die jungen DS-Fans – die Bibliothek funktioniert auch mit den anderen DS-Modellen – den ein oder anderen Dichter auch im Unterricht kennenlernen, in dieser geballten Form dürfte die Begeisterung bei älteren Semestern jedoch ungleich größer sein. Apropos Größe: Das Modul enthält die vollständigen Texte, je Buch können bis zu drei Lesezeichen hinterlegt werden. Zudem lässt sich die Textgröße variieren. Ärgerlich ist allerdings, dass die Software unsauber trennt (z. B. „Wunscht-raum“).

Der Größengewinn kommt allerdings erst bei den Spielen richtig zum Tragen. Viele der Titel – egal ob nun „Super Mario Bros.“ oder „Geheimakte Tunguska“ sind wahre Zeitfresser. Umso wichtiger ist eine unverkrampfte Handhaltung. Vor allem die sogenannten Schultertasten, aber auch Steuerkreuz und Auswahltasten liegen jetzt auch bei älteren Spielern an der richtigen Stelle. Das hat dann zwar einen positiven Einfluss auf das Spielergebnis, zum Beispiel beim Flipperspiel „Metroid Prime“. Dennoch bleibt es weiterhin eine Herausforderung, die Hürden in den Spielen zu überspringen. Kurt Sagatz

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