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Szene aus "Monaco".

© Pocketwatch Games

Strategiespiel: Pixelganoven unter sich

In Filmen wie "Rififi" und "Ocean's Eleven" rauben Gaunerbanden sagenhafte Schätze. Genau darum geht es auch im Computerspiel "Monaco": Aus der Vogelperspektive lenkt man Hacker, Späher und Safe-Knacker durch ein Hochsicherheitslabyrinth.

Heist Movies haben eine lange Tradition. Das Genre wurde in den 1950er Jahren von Filmen wie "Rififi" und "Ladykillers" begründet, 1965 balancierte Peter Ustinov in "Topkapi" über die Dächer von Istanbul, und auch in den folgenden Jahrzehnten blieben die Ganovenfilme populär - man denke nur an Genrevertreter wie "The Getaway", "Reservoir Dogs" und "Ocean's Eleven". Das Grundmuster der Heist Movies sieht meist so aus: Eine Gruppe hochspezialisierter Krimineller findet zusammen, plant einen riskanten Raubzug und führt ihn schließlich aus, wobei es fast immer zu Komplikationen kommt. "Monaco" (PC, Xbox 360) nimmt alle diese Zutaten und fügt noch eine Prise "Pac-Man" hinzu: Heraus kommt ein spannendes, mitunter turbulentes Strategiespiel.

In "Monaco" erlebt man das Geschehen aus der Vogelperspektive. Die Ganoven und ihre Gegner sind Pixelhaufen, die sich durch bauplanartige Labyrinthe bewegen - die grafische Abstraktion hindert das Spiel aber nicht daran, eine wendungsreiche Geschichte zu erzählen. Alles beginnt damit, dass vier Kriminelle aus dem Gefängnis ausbrechen: Kaum sind sie draußen, mischen sie auch schon Monaco und die Côte d’Azur auf. Die Gangster rauben nicht nur Banken und Villen aus, um ihre Kriegskasse aufzubessern - sie machen sich auch daran, neue Mitglieder zu rekrutieren. Jedes Bandenmitglied verfügt über eine Spezialfähigkeit: So kann der Locksmith Schlösser besonders schnell knacken, die Späherin Gefahren über große Entfernungen erkennen und der Gentleman seine Gegner durch Verkleidung täuschen. Zum kompletten Team gehören auch ein Taschendieb, ein Killer, ein tunnelgrabender "Maulwurf", ein Hacker und eine rothaarige Schönheit, die Wachen den Kopf verdreht.

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Insgesamt hat "Monaco" 33 Level. Bankgebäude, Villen und Luxusyachten stellen ganz unterschiedliche Herausforderungen an die Einbrecher. Im Einzelspieler-Modus wählt man zunächst aus, welches Bandenmitglied die Operation starten soll. Stirbt der Ganove während des Einsatzes, kann man an derselben Stelle mit einem Kumpan weiterspielen - so lange, bis kein Einbrecher mehr übrig ist. Während jedes Einsatzes läuft die Stoppuhr mit - je schneller die Ziele erreicht sind, desto mehr Punkte gibt es. Eine der größten Herausforderungen besteht also darin, die Level zu analysieren: Welche Eingänge sind nicht ständig bewacht? Wie lassen sich die Alarmanlagen ausschalten? Und welchen Fluchtweg nehme ich, wenn ich von den Wachen entdeckt werde? Erschwert wird das Ganze dadurch, dass die Spielfigur immer nur Dinge auf ihrer Blickachse sieht. Zwar ist der Levelgrundriss von Beginn an vorgegeben - ob sich hinter einer Tür aber Wachen, Laserschranken oder Bewegungsmelder befinden, erfährt man erst dann, wenn man die Tür auch öffnet. Umsichtiges Vorgehen ist daher besonders wichtig.

Szene aus "Monaco".
Szene aus "Monaco".

© Pocketwatch Games

Allerdings wird auch der beste Schleicher nicht vermeiden können, dass er irgendwann einmal entdeckt wird. Sind die Wachen alarmiert, jagen sie dem Eindringling hartnäckig hinterher - abschütteln lassen sie sich durch Verstecken, Waffengewalt oder den Einsatz von Rauchgranaten. Hilfsmittel wie EMP-Bomben oder Medikits finden sich in fast allen Levels, sind aber recht schnell verbraucht - auffüllen lassen sie sich dadurch, dass der Spieler herumliegende Münzen einsammelt. Um die Hauptziele jeder Mission (Schätze, Geiseln, etc.) zu erreichen, muss man oft mehrstöckige Labyrinthe überwinden - und es anschließend auch wieder zum Fluchtauto schaffen.

Im Multiplayer-Modus bekommt "Monaco" einen gänzlich anderen Charakter. Bis zu vier Spieler können online oder offline miteinander kooperieren - das sorgt immer wieder für chaotische Zustände, weil schon der Fehler eines einzigen Spielers ausreicht, um die gesamte Operation zu sabotieren; zugleich herrscht unter den Mitspielern ein Wettbewerb um die besten Ressourcen. "Monaco" ist denn auch eines der spannendsten und witzigsten Koop-Games, die es derzeit gibt. Zwar sorgt die pixelige Grafik hin und wieder für folgenschwere Irrtümer - etwa dann, wenn man einen Spiegel mit einer Tür verwechselt und plötzlich in der Falle sitzt. Alles in allem ist "Monaco" aber sehr einsteigerfreundlich und leicht zu bedienen. Die knallbunte Grafik und der jazzige Soundtrack von Austin Wintory ("Journey") runden das Spielerlebnis ab, einen Level-Editor soll es ebenfalls bald geben.

"Monaco: What's Yours Is Mine". Für PC und Xbox 360. Preis: 14 Euro. USK-Alterseinstufung: ab 12 Jahren. Die Xbox-Version erscheint am 10. Mai.

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