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Geburtstag: Pressestatistiker Walter J. Schütz wird 80

Walter J. Schütz ist unermüdlicher Beschreiber und Analytiker der Printmedien, Erfinder auch der Methoden und des Instrumentariums ihrer Erforschung. Am Dienstag wird er 80.

Deutschland hat noch immer eine vielfältige Zeitungslandschaft. Dass wir das wissen, dass wir es genau wissen – aber auch: in welchem Masse sie von Konzentration und Auszehrung bedroht ist –, verdanken wir, rundheraus gesagt, einem Mann: Walter J. Schütz. Er ist der Zeitungsstatistiker Deutschlands, unermüdlicher Beschreiber und Analytiker der Printmedien, Erfinder auch der Methoden und des Instrumentariums ihrer Erforschung. 1954/55, also vor mehr als einem halben Jahrhundert, als die deutsche Presse ihren Wiederaufbau hinter sich hatte und ihre ersten Krisenängste absolvierte – „Dankt die Presse ab?“ fragte 1957 Walter Hagemann, sein Lehrer am Institut für Publizistik in Münster –, veranstaltete er die erste systematische Zeitungsuntersuchung, 2004 erschien sein zweibändiges Werk „Zeitungen in Deutschland“, das die Zeitungsentwicklung seit 1949 im Zeitverlauf darstellt. Seit 1960 im Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, beobachtete er die deutschen Medien, als Zuarbeiter von fünf Kanzlern und als Forscher. Daneben war er von 1956 bis 1993 Redakteur der „Publizistik“, der Zeitschrift für Kommunikationswissenschaft. Nach 1990 galt seine – nachhaltig kritische – Aufmerksamkeit vor allem dem Zeitungsmarkt in den neuen Ländern, für ihn das Beispiel einer überstürzten Neuordnung. Am heutigen Dienstag vollendet Walter J. Schütz, eine Instanz im deutschen Pressewesen, das achtzigste Lebensjahr. Rdh.

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