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Medien: Gestohlene Show

. Viva.

. Viva. Gegen 21 Uhr 40 ist Sarah Kuttner ausnahmsweise mal sprachlos. Herbert Feuerstein, der erste Gast bei „Sarah Kuttner – Die Show“, stiehlt ihr gerade dieselbe. Sarah schweigt geplättet weiter, innerlich auf der Suche nach einer schlagfertigen Antwort. Da setzt Herr Feuerstein sich zurecht und sagt „Willkommen bei der FeuersteinShow.“ Es bleibt der beste Lacher.

Natürlich hatte sie ihre Accessoires in der Aldi-Tüte mitgebracht. Natürlich kommt sie sehr nett rüber, auch weil sie so offensiv mit ihrer Aufregung umgeht. Natürlich – sie ist ja Viva-Moderatorin, also aufs Jungsein geeicht – sagt sie oft „geilomat“, „wahnsinns…“ und „total“. Der Saal: so frischfreundlich wie im Jugendfreizeitheim der evangelischen Kirche. Und dann wird man müde. Kuttner stellt merkwürdige Zeitungen vor, zum Beispiel „Zwillinge – die Zeitschrift für Mehrlingseltern“. Sie zündet sich eine Pfeife an. Sie hackt aufs Klavier ein und singt atonal einen Doris Day-Song. Spätestens als Fußballer Toni Polster in einem Einspieler ein Kuttner-Shirt anzieht, fragt man sich, warum man nicht besser „SK Kölsch“ guckt. Comedy will Kuttner nicht machen, den Vergleich mit Anke Engelke hat sie sich verbeten. Dafür macht sie viel Quatsch. Fragt sich, was der bessere Spaß ist.

Ihr Redakteur, der als Sidekick hilft, sagt: Morgen werde ich live Kresse pflanzen. Sarah sagt: Ey, die Sendung ist so abgefahrene Scheiße. Erkenntnisse: Feuerstein ist sehr lustig. Sarah Kuttner hat knubblige Finger. Man möcht’ gern doller motzen. Aber Sarah ist so nett. rcf

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