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Medien: „Ghana hat mich verzaubert“

Norbert Juvan hat die Ruhe weg. Während seine Kollegen zum Medienzentrum vorm Berliner Olympiastadion hetzen, schlendert der Fotograf aus Wien seelenruhig auf die Warteschlange zu.

Norbert Juvan hat die Ruhe weg. Während seine Kollegen zum Medienzentrum vorm Berliner Olympiastadion hetzen, schlendert der Fotograf aus Wien seelenruhig auf die Warteschlange zu. „Ich weiß schon nicht mehr, bei welchem Spiel ich gestern war und in welcher Stadt ich vorgestern geschlafen habe“, sagt er. Das liegt an dem engen Terminplan. Er ist im Auftrag der internationalen Sportbildagentur GEPA bei der WM, fotografiert die Fußballer auf dem Platz und die Fans auf den Rängen.

„Die Stimmung in Deutschland ist super“, nur die Beschilderung zu den Stadien sei schlecht. „Die Wegweiser auf der Autobahn arbeiten eher gegen uns und führen uns in die Irre“, sagt er und lacht. Er lacht fast die ganze Zeit.

Die schönsten Motive, die Juvan bisher fotografiert hat, hätten ihm die Fans geboten. „Die vielen Kulturen auf engstem Raum zu sehen, ist wirklich berührend, zum Beispiel wenn Togo und Ghana mit ihren ,Stammesbrüdern’ ankommen und durchweg tanzen, egal ob sie gewinnen oder verlieren“, sagt er.

„Und sie haben immer ihren Medizinmann mit, der meist ganzkörperbemalt ist und mit Ketten und diversen Zauberdingen Richtung Spielfeld wedelt.“ Beim Spiel Ghana gegen Tschechien, hat „ein Medizinmann – einen riesigen Tontopf auf dem Kopf balancierend – das Spiel verzaubert, und als Ghana 2:0 gewonnen hatte, konnte der Typ nicht mehr stehen, hat nur mehr geweint und zwei seiner Freunde mussten ihn aus dem Stadion tragen,“ erzählt Juvan. Zwei Stunden nach dem Match sah er ihn auf dem Parkplatz am Rand sitzen: Er war immer noch nicht ansprechbar und hat mit Tränen in den Augen Richtung Himmel gefuchtelt. „Das hautnah mitzuerleben, ist schon was!“dal

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