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Wlan-Schnüffelei: Google-Panne wird Fall für die Justiz

Verdacht auf Ausspähen von privaten Daten

Die Hamburger Staatsanwaltschaft hat ein Ermittlungsverfahren gegen das US-Unternehmen Google eingeleitet. Das Verfahren richte sich gegen namentlich nicht bekannte Mitarbeiter von Google Deutschland, sagte Behördensprecher Wilhelm Möllers am Mittwoch. Es werde geprüft, ob Google gegen Paragraf 202b des Strafgesetzbuches verstoßen habe. Dieser Straftatbestand betrifft das unbefugte Abfangen privater Daten mit technischen Mitteln. „Es ist völlig offen, ob wir in tiefere Ermittlungen einsteigen“, sagte Möllers.

Am Wochenende wurde bekannt, dass Google bei seinen Aufnahmen für das umstrittene Internetprogramm Street View auch sogenannte Wlan-Netze erfasst hatte. Mit Street View wollte Google eigentlich nur Straßen und Gebäude für seinen Kartendienst in Deutschland scannen. Daten privater Internetnutzer, die über ungesicherte Netze gesendet wurden, hat Google dabei aber miterfasst und gespeichert – ein Ärgernis für Verbraucherschützer und rund 25 Millionen Internetnutzer in Deutschland, die wie bei einem Schnurlostelefon daheim bequem und drahtlos per Wireless-Lan- Funkverbindung (kurz: Wlan) mit dem Computer ins Web gehen und dabei nicht erfasst werden wollen.

Google erklärte bislang, es wolle die Daten löschen, ist aber nicht bereit, Behörden Einblick in die gespeicherten insgesamt rund 600 Gigabyte Daten zu geben. Passwörter, persönliche Mails oder geheime Informationen dürften eher nicht dabei sein, vermuten Experten. Die Hamburger Datenschutzbehörde stellte dem Unternehmen nun ein Ultimatum zur Herausgabe dieser Daten. meh

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