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Medien: Groth, Reitze, Kenntemich

Drei Konservative im Wettbewerb um die HR- Spitze

„Ich habe es lieber, wenn ich gefragt werde.“ Barbara Groth, die Fernsehdirektorin des Sender Freies Berlin (SFB), hält ihr Interesse an der Intendanz des Hessischen Rundfunks (HR) in der Schwebe. „Mit mir ist darüber nicht gesprochen worden,“ sagte sie dem Tagesspiegel am Mittwoch. Sie beschäftige sich „mit ganzem Herzen und großer Begeisterung“ mit der (Fernseh-)Fusion von SFB und Ostdeutschem Rundfunk Brandenburg zum Rundfunk Berlin-Brandenburg. So wenig wie Barbara Groth kann irgendein amtierender Direktor von SFB und ORB vorhersagen, ob im neuen Sender tatsächlich eine neue Aufgabe auf ihn wartet. Da gilt es beizeiten, Optionen zu formulieren.

Barbara Groth gehört in den kleinen Kreis der n, die für die HR-Spitze genannt werden. Amtsinhaber Klaus Berg geht im kommenden April nach zehn Jahren in den Ruhestand. Am 18. Oktober soll der Nachfolger gewählt werden. In Hessen regiert eine Koalition aus CDU und FDP. Sie hatte den HR-Rundfunkrat bereits Ende 2000 umgestaltet: die Zahl der Mitglieder wurde auf 28 erhöht, so dass das Gremium als konservativ eingeschätzt werden darf. Für die Wahl des künftigen Intendanten mit fünfjähriger Amtszeit reicht die einfache Mehrheit, was es Ministerpräsident Roland Koch (CDU) ermöglichen müsste, seinen erklärten Favoriten durchzubringen: Helmut Reitze, Chef der ZDF-Hauptredaktion Akuelles und stellvertretender Chefredakteur.

Das unwürdige, öffentliche Gezerre, das sich Parteipolitiker bei der Findung des ZDF-Intendanten öffentlich geliefert haben, soll sich in Frankfurt am Main nicht wiederholen. Eine sehr diskrete Wahl steht an. Edith Strumpf, Vorsitzende des HR-Rundfunkrates, kündigte an, anders als beim ZDF gebe es keine Findungskommission; es könnten nur solche Bewerber kandidieren, die von einem Mitglied des Rundfunkrats vorgeschlagen werden. Das Gremium wolle die Personalien so vertraulich wie möglich behandeln. Vorschläge werden „frühestens Anfang Oktober“ entgegengenommen.

Nun gehen die Lehren aus dem ZDF-Debakel nicht so weit, dass die Besetzung der HR- Spitze nicht ein Abbild der politischen Herrschaft in Hessen sein soll. Groth und Reitze sind in der Wolle gefärbte konservative Journalisten. Auch der dritte Name steht für diese Qualität: Wolfgang Kenntemich, Chefredakteur des Fernsehens beim Mitteldeutschen Rundfunk. Die HR-Rundfunkratsvorsitzende Strumpf wies bereits darauf hin, dass es in der Vergangenheit immer nur maximal zwei Kandidaten bei den HR-Intendantenwahlen gegeben habe. Heißt für 2002: Helmut Reitze und … Joachim Huber

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