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© dpa

''Hallo Taxi'': Hape Kerkelings Comeback

Neun Monate hielt sich Spaßvogel Hape Kerkeling von der Mattscheibe fern – die Kreativpause ist nun vorbei. Ab 5. April strapaziert er als flegelhafter Taxifahrer Günther Warnke die Nerven seiner ahnungslosen Fahrgäste - mit sabbernden Hunden, Alkoholfahne und äußerst fragwürdigen Manieren.

Was für ein Abgang: Während Hape Kerkeling schon seit neun Monaten in seine "Kreativpause" verschwunden ist, rangiert sein Buch "Ich bin dann mal weg" immer noch ganz oben auf den Bestseller-Listen. Mehr als 1,5 Millionen Mal hat sich Kerkelings Reisebericht über seine Wanderung auf dem Jakobsweg verkauft. Kein Grund also, wieder ins Erwerbsleben einzusteigen. Am 5. April ist mit der Bildschirm-Abstinenz des Top-Komikers dennoch Schluss: Als Düsseldorfer Taxifahrer Günther Warnke (53) nimmt Kerkeling seine ahnungslosen Fahrgäste mit versteckter Kamera auf die Schippe.

Bereits vor einem Jahr hatte sich der Komiker verkleidet hinter das Steuer einer Droschke geklemmt und Passanten aufgelauert. Nun sendet RTL ab 5. April jeden Samstag um 22.15 Uhr sieben Folgen der Comedy-Serie "Hallo Taxi". Dabei leistet sich Kerkeling alias Warnke Dinge, die einem echten Taxifahrer die Lizenz kosten würden.

Die Angst ins Gesicht geschrieben

Er rülpst, säuft Schnaps, lässt riesige Hunde auf die Fahrgäste sabbern und fährt mit eingeschaltetem Taxameter samt Kundschaft in die Waschanlage. Der Tischlersohn aus Recklinghausen unternimmt alles, um seine Kunden in Rage zu versetzen - und die Situation dann mit entwaffnender Herzlichkeit in rheinischem Dialekt zu retten.

Sechs versteckte Kameras halten dabei die Gesichtszüge der Kunden fest, denen die nackte Angst ins Gesicht geschrieben steht, wenn sie von Bernhardinerin "Peggy" mit ihrem riesigen Kopf beschnüffelt werden. Trotz falscher Zähne, angeklebtem Schnäuzer und Perücke: "Bei 50 Fahrten bin ich 20 Mal erkannt worden", gibt der 43-Jährige zu.

Während seine jüngsten Streiche über die Mattscheibe flimmern, setzt Kerkeling seinen Dauerurlaub fort - noch das gesamte Jahr 2008, wie er sagt. Für die Pause gibt es ernste Gründe: Nach einer Operation und einem Hörsturz hatte er sich dazu entschlossen, kürzer zu treten.

Überdosis Horst Schlemmer

Außerdem habe er das Gefühl gehabt, mit seinem nervigen Lokalreporter Horst Schlämmer das Publikum an den Rand einer Überdosis gebracht zu haben: "Ich hatte das Gefühl, es gibt beim Publikum einen Horst-Schlämmer-Overkill." Die Figur des schmuddligen Lokalreporters aus Grevenbroich will Kerkeling aber nicht beerdigen: "Schlämmer wird schon wieder auftauchen. Dafür macht er mir zu viel Spaß."

Und so trägt Kerkeling die Ehrennadel der Stadt Grevenbroich noch am Revers, als er „Hallo Taxi" vorstellt: "Ich bekomme die einfach nicht mehr ab." Seine "Sendepause" verbringe er weitgehend im Inland, sagt Kerkeling: "Ich wohne gern in Deutschland - und nicht in Liechtenstein."

An Angeboten wird es nicht mangeln, wenn sich Kerkeling wieder ins Fernsehgeschäft stürzen will: Mehrere große Sender umwerben den Rheinländer, der nach seiner Paraderolle als Königin Beatrix gerne noch einmal auf dem politischen Parkett in Berlin auftauchen würde: als Bundeskanzlerin. "Angela Merkel - die Rolle würde mich interessieren."

Frank Christiansen[dpa]

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