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© RTL

HDTV: Scharfe Sache

RTL strahlt als erster großer TV-Sender im hochauflösenden Format aus.

Allzu viele Zuschauer werden es noch nicht mitbekommen, aber ab Sonntag strahlt der erste große deutsche Fernsehsender sein Programm via Satellit digital aus. Der Kölner Privatsender RTL steigt dann zusammen mit Vox auf den sogenannten HDTV-Standard um. Bisher waren nur einige Spezialkanäle mit dem Standard zu empfangen. Außerdem hatten schon mehrere Fernsehsender, darunter ARD und ZDF, in Testsendungen mit dem hochauflösenden Fernsehen experimentiert. Verbraucherschützer warnen allerdings davor, dass dieses digitale Fernsehen für die Zuschauer unabsehbar teuer werden könnte. Die Veranstalter werben hingegen, die Zuschauer sollen vom neuen hochauflösenden Fernsehen durch klarere und schönere Bilder und einen kinoreifen Ton profitieren.

Bei der HDTV-Technik setzen sich die Fernsehbilder aus viel mehr einzelnen Bildpunkten zusammen. Dadurch sind sie detailgenauer und somit schärfer, was sich gerade bei großen Fernsehern lohnt. Zudem liefert HDTV einen besseren Ton als klassisches Fernsehen – wie bei DVDs soll Raumklang wie im Kino möglich sein. Wer sein Programm in HDTV sehen will, braucht laut RTL eine Satellitenschüssel, einen digitalen HD+ Receiver sowie einen HD-fähigen Fernseher. Für Kabelkunden gilt: Wie sich Deutschlands größter Kabelfernsehanbieter Kabel Deutschland verhält, ist noch unklar. Klassische Röhrenfernseher können HDTV nicht darstellen. Die meisten Flachbildfernseher – egal ob LCD- oder Plasmabildschirm – sind für das neue Fernsehen geeignet. Wer kein HDTV will, kann aber mit klassischen TV-Geräten auch künftig die bisherige Bildqualität empfangen. Alle Sender strahlen ihre Programme weiter in der alten Auflösung aus.

Sat 1 und ProSieben wollen ab Januar 2010 auf HDTV umsteigen, ARD und ZDF im Februar kommenden Jahres zu den Olympischen Winterspielen mit der neuen Technik starten. Die Privatsender wollen ihre Programme zudem künftig verschlüsseln, nur im ersten Jahr soll HDTV kostenlos sein. Fraglich ist, wie viel für die Privatsender nach dem ersten Jahr fällig wird. Der Verbraucherzentrale-Bundesverband (vzbv) äußerte die Befürchtung, die Einführung von HDTV bei den Privatsendern könne eine Wende zum Bezahlfernsehen vorbereiten. Die Verbraucherschützer werfen den Privatsendern „Versteckspiel und eine Verunsicherung der Zuschauer“ vor. Zugleich warnten sie davor, Privatsender planten, dass aufgezeichnete Digitalprogramme sich nicht mehr vorspulen ließen. So würden die Zuschauer „dazu verdammt“, bei aufgezeichneten Sendungen die Werbung anzuschauen. Tsp/mit AFP

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