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Medien: Hilfe, meine Gummipuppe brennt!

„29 … und noch Jungfrau“, eine Pro 7-Sex-Comedy

Wer wissen will, was es mit schweinischen Witzen auf sich hat, fragt am besten einen Komiker. Hape Kerkeling schreibt in seinem schönen Pilgerbuch: „Schweinische Witze kommen nicht von unterhalb der Gürtellinie, sondern sind meist komplizierte Kopfgeburten. Oft sind die Erzähler verklemmt.“

Auch in der heutigen Pro 7-Komödie werden schweinische Witze erzählt, vom obligatorischen Penis-Gemüse-Vergleich über den Erotikshop-Besuch bis hin zu einer brennenden Gummipuppe. Männer bezeichnen Brüste als „prächtige Melonen“, und Frauen finden: „Das ganze männliche Geschlecht ist ein Entjungferungsservice.“ Dazwischen sieht man die Nachwuchsjournalistin Vic und ihre drei besten Freundinnen shoppen, kichern, baggern und sehr viel in die Kamera seufzen. Denn: Vic, 29, ist zwar hübsch und klug, aber leider – die Typen! – noch Jungfrau. Ausgerechnet sie muss in ihrem neuen Job bei der „Bravo“ die Sexpertin mimen. Dabei verguckt sie sich in ihren Chef, und alles wird sehr kompliziert.

Klingt bekannt und ist es auch. Die US-Komödie „Jungfrau (40), männlich, sucht …“ ist so eindeutig das Vorbild von „29 … und noch Jungfrau“, dass Vic (Anna Kubin) den Titel sogar einmal zitiert. Man kann sich vorstellen, wie die bei Pro 7 zusammensaßen: „Das machen wir auch – nur mit einer Frau und jünger!“ Das Problem ist, dass die knuffige Anna Kubin in Sachen Witz so gar nicht mit ihrem Vorbild Steve Carell mithalten kann. Gut, der mit Preisen überhäufte Carell ist vermutlich einer der zehn besten lebenden Komödianten. Aber auch seine drei Filmkumpel sind um Längen lustiger als der fiepsige „Sex and the City“-Abklatsch, den Pro 7 Vic an die Seite stellt. Merke: Auch bei einer Kopie reicht nicht mehr der Hinweis, dass sie nur fürs deutsche Fernsehen ist.

„29 … und noch Jungfrau“;

Pro 7, 20 Uhr 15

Marc Felix Serrao

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