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Medien: „Ich höre“

Ohne Axel Milberg als launisch-linkischer Ermittler wäre der Kieler „Tatort“ nur die Hälfte wert

Ein neuer Kandidat für die Reihe „Schaurigster ,Tatort’“. Sicher auch ein Grund, Sonntag abend nach der „Tagesschau“ wieder Krimi zu schauen. Aber auch mal Zeit für die Frage, ob die „Tatort“Autoren bei all den abgründigen TV-Kommissaren vor lauter Marotten nicht das Wesentliche aus dem Auge verloren haben: den Plot, die Logik. Ermittlungen, Täterprofil, Motivation, wieso, weshalb, warum. Der Kieler Kriminalhauptkommissar Klaus Borowski (grandios: Axel Milberg) nimmt jedenfalls mehr wegen unserer absoluten TV-Kommissar-Lieblingsmarotte ein (immer „Ich höre“ sagen, wenn man angerufen wird und abnimmt) als wegen allzu plausibler Fahndung.

Borowski, Single, Vater mit abwesender Tochter, hat auch in seinem dritten Fall mehr mit sich selbst zu tun als mit dem Täter, einem Serienkiller, der die Opfer einbalsamiert, allesamt hochbegabte Menschen, die ihre Talente nicht entwickeln konnten. Eine düstere Profiler-Story, mäßig spannend. Wenn da nicht das Knistern zwischen Borowski und der Polizeipsychologin Frieda Jung (Maren Eggert) wäre. Bei Jung muss der Kommissar wegen eines Dienstvergehens 20 Therapiestunden abbummeln, was der verschlossen-linkische Bulle nicht gerne tut. Das sind die besten Minuten im „Tatort“. Fragt die Psychologin: „Wie geht es Ihnen?“ „Ich kann nicht klagen.“ „Nein, können Sie nicht.“ Hoffentlich wird die Therapie verlängert. meh

„Tatort – Stirb und werde“, ARD,

20 Uhr 15

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