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Immer wieder wird die rechtspopulistische Partei das Ziel von Satire- uns Sabotageaktionen.

© imago/Ralph Peters

Update

Identitätsbetrug im Internet: AfD-Fake-Account benennt sich um

Die rechtspopulistische Partei geht gegen den Twitter-Account "AfD Bremen-Nord" vor, dessen Name mittlerweile mehrfach geändert wurde.

Die Verwirrung um den Twitter-Account „AfD Bremen-Nord“ ist vorbei. Am Montag gegen 13 Uhr wurde die Seite in „Fake AfD Bremen-Nord“ umbenannt, mit der Beschreibung „Fake-Realsatire-Satire-Account des Kreißsaalverbandes AfD Bremen-Nord“, wenige Minuten später stand allerdings wieder der alte Name dort. Dass es sich um eine Fälschung handelt, ist somit klar. Von dem Account aus wurden - unter „AfD Bremen-Nord“ - satirische Kurznachrichten verschickt, die sich schnell im Netz verbreiteten. Die richtige AfD Bremen fand das gar nicht lustig und ging gegen die Urheber vor.

Unter anderem eine Drohung gegen die „Heute Show“ im ZDF, die Sendung absetzen zu wollen, hatte in der vergangenen Woche für Empörung gesorgt. Der Tweet verbreitete sich schnell im Netz, auch der Grünen-Bundestagsabgeordnete Omid Nouripour nahm die Kurznachricht ernst.

„Der Verband Bremen-Nord ist überhaupt nicht auf Twitter aktiv“, sagte der Bremer AfD-Sprecher Markus Vogel am Montag vor der Umbenennung des Kanals dem Tagesspiegel. Er sitze gerade an einer zweiten Beschwerdemail an den Konzern wegen Identitätsbetrug.

Sogar die Berliner Landesvorsitzende Beatrix von Storch sei auf die Fälschung hereingefallen und habe sich an einer Diskussion unter dem inzwischen gelöschten Tweet beteiligt. In der Vergangenheit habe es schon mehrfach Fälle von gefälschten AfD-Accounts gegeben, Beschwerden hätten zu „unterschiedlichen Ergebnissen“ geführt, sagt Vogel.

Identitätsbetrug verstößt gegen die Twitter-Regeln

„Identitätsbetrug stellt eine Verletzung der Twitter-Regeln dar“, heißt es in den Richtlinien des Kurznachrichtendienstes. Nutzer dürften nur dann Parodie-Accounts auf Twitter erstellen, wenn diese eindeutig gekennzeichnet sind: „Aus der Biografie sollte durch die Verwendung von solchen Wörtern wie ‚Parodie‘, ‚Fake‘, ‚Fan‘ oder ‚Kommentar‘ hervorgehen, dass der Nutzer keine Verbindung zu dem Account-Subjekt hat.“

Auch solle der Name „nicht der exakte Name des Account-Subjekts sein, ohne dass ein unterscheidender Zusatz wie ‚Nicht‘, ‚Fake‘ oder ‚Fan‘ angefügt wird“. Da diese Anforderungen bei dem Account unter „AfD Bremen-Nord“ nicht erfüllt sind, könnte Twitter also dem Sperr-Gesuch der Bremer Landespartei folgen.

Dass es sich um einen Fake handelt, war schon vor der Umbenennung recht deutlich: Am Montagmittag twitterte die angebliche „AfD Bremen-Nord“: „Achtung, Durchsage: Wir von der 'AfD Bremen-Nord' (nicht zu verwechseln mit der AfD Bremen-Nord) sind für offene Grenzen! #refugeeswelcome♡“.

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