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Medien: Illners Runde

Fünf Jahre „Berlin Mitte“: ZDF-Talk mit neuem Schauplatz

Maybrit Illner bekommt sie alle nach „Berlin Mitte“. Alle? Einen wird die Journalistin auch bis zur 200. Ausgabe ihrer Talksendung am 3. Juni nicht als Gast begrüßt haben: Helmut Kohl. „Der Altkanzler will aus unerklärlichen Gründen nicht kommen“, sagte Illner am Dienstag beim Pressegespräch in Berlin und schob gleich nach: „Bei Sabine Christiansen war Kohl auch noch nicht.“ Überhaupt, die ARD-Konkurrentin. Im Wettstreit um Zuschauer, Themen und Gäste gebe es zwischen „Berlin Mitte“ und „Sabine Christiansen“ einen produktiven Wettbewerb. „Ohne die andere wäre es langweilig“, meinte Illner.

Beide politischen Talkshows werden vom Fernsehpublikum gleichermaßen akzeptiert, die ZDF-Sendung konnte seit ihrem Start vor knapp fünf Jahren die durchschnittliche Einschaltquote auf 2,77 Millionen Zuschauer (Marktanteil 14 Prozent) hochfahren. Die „Doppelseher“ beider Sendungen gab Illner mit „50, 60 Prozent“ an, wobei nach ihrer Beobachtung „es die Zuschauer nicht interessiert, ob unser Thema schon bei ,Christiansen’ war oder nicht“. Das Publikum von „Berlin Mitte“ sei „politisch äußerst interessiert“, was sich auch daran zeige, dass sogleich nach der Annoncierung des Themas und der Gäste am Dienstag die Redaktion mit einschlägigen Fragen für die Talkrunde am Donnerstag versorgt werde.

Nach knapp 200 Ausgaben hat sich bei „Berlin Mitte“ eine Art Stammpersonal herausgebildet. Häufigster Studiogast war der heutige SPD-Parteichef Franz Müntefering vor dem jetzigen Bundesverteidigungsminister Peter Struck (SPD) und CDU-Chefin Angela Merkel. Kein Gast habe aber mehr als zehn Auftritte gehabt, unterstrich Illner die Bandbreite der Einladungen.

An diesem Donnerstag mit dem Thema EU-Osterweiterung wird „Berlin Mitte“ nicht mehr aus einem engen Studio, sondern erstmals aus dem technisch hoch gerüsteten Innenhof des Hauptstadtstudios Unter den Linden ausgestrahlt. Mehr Beweglichkeit für die Produktion, mehr Transparenz durch die neue, lichte Dekoration, mehr Öffentlichkeit durch 100 statt bisher 45 Publikumsplätze, versprechen sich die Macher. Die großzügige Kulisse soll auch anderen Sendungen wie dem „Morgenmagazin“ zugute kommen und die Berliner ZDF-Zentrale zum Linden-Boulevard hin öffnen.

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