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Im RADIO: Allein, allein

Der Klagegesang der "Collateral Murder", das Ende der Kindheit, die Qualen von Singles - was man im Radio nicht verpassen sollte.

2010 veröffentlichte Wikileaks mit „Collateral Murder“ ein Video eines US-Militäreinsatzes im Irak. Aus einem Hubschrauber heraus werden Menschen getötet, deren feindliche Absicht nicht erwiesen ist. Der amerikanische Radiokünstler Gregory Whitehead hat sich für die Tonspur interessiert: die Gespräche zwischen Hubschrauberbesatzung und Befehlsgebern. „Crazy Horse One-Eight“ ist Klagegesang, Totenbeschwörung und Diskurs über die Medientechnologie des Krieges (Deutschlandradio Kultur, 27. Februar, 0 Uhr 05, UKW 89,6 MHz).

Wie lange dauert die Kindheit? Wann und wodurch wird man erwachsen? Das Hörspiel „Die letzten Sekunden der Kindheit“ versammelt Miniaturen, geschrieben von Studenten der Berliner Universität der Künste. Die Stimmung schwankt zwischen Ironie und Elegie. Manchmal endet die Kindheit tödlich, manchmal endet das Quengeln der Eltern. Eine Kindheit wird durch Immobilienhaie beendet, die das Kinderzimmer als Renditeobjekt entdecken (Kulturradio vom RBB, 27. Februar, 22 Uhr 04, UKW 92,4 MHz).

Hitchcock drehte seinen Film „Verdacht“ nach dem Roman „Before the Fact“ von Francis Iles. Eine junge Frau wird von einem charmanten, zwielichtigen Mann umworben. Sie heiratet ihn, doch es wächst der Verdacht, er könne ein mordlüsternes Ungeheuer sein. Die Frau ist krank, wird bald sterben, deshalb lässt sie sich auf ein atemberaubendes Spiel ein. Mit ihrer Hörspieladaption der Geschichte liefert Regisseurin Regine Ahrem den Beweis, dass „Verdacht“ auch im Radio beeindrucken kann (Deutschlandradio Kultur, 2. März, 21 Uhr 30).

Zu den Zumutungen des modernen Lebens gehört die Einsamkeit. In Reinhard Schneiders Feature „Alleinsein“ berichten Großstadt-Singles, Hausfrauen, Mütter von diesem ungeliebten Zustand. Der Alltag der Einsamen ist verschieden, ihr Schmerz verwandt. Ist Alleinsein ein Gefühl oder ein Tatbestand? Wie wird man einsam – und warum muss es mancher lange bleiben? (Deutschlandradio Kultur, 3. März, 0 Uhr 05) Tom Peuckert

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