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Im RADIO: Dämmerung und freier Fall

Lebt der Deutsche sicher? Was Sie diese Woche im Hörfunk nicht verpassen sollten.

Finnland hat den schärfsten Hell-Dunkel-Kontrast der Welt. Im Winter bleibt es hier monatelang finster, im Sommer gehen die Tage einfach nicht zu Ende. Wie lebt man nun zwischen solchen Extremen? Macht Lichtmangel depressiv oder doch eher gemütlich? Werden Dauerbesonnte euphorisch oder bekommen sie nur Schlafprobleme? Für ihr Feature „Ohne Ende Dämmerung“ haben die Autoren Jean-Claude Kuner und Hannu Karisto das nördliche Finnland jeweils am kürzesten und am längsten Tag des Jahres besucht. Gespräche mit Künstlern, Ärzten, Alkoholverkäufern. Eine akustische Hell-Dunkel-Studie (Kulturradio vom RBB, 13. Februar, 22 Uhr 04, UKW 92,4 MHz).

Ein paar Tabus gibt es noch in der bürgerlichen Welt. Zum Beispiel die Sache mit den Zähnen. Wer zur Gesellschaft gehören will, muss ein tadelloses Gebiss vorzeigen können. In Rainer Schildbergers Feature „Über diese Brücken musst du geh’n“ erzählen Menschen sehr persönliche Leidensgeschichten. Weil ihnen die Zähne schneller ausfielen, als sie das Geld für den Ersatz verdienen konnten. Weil sie von Zahnarztphobien geplagt werden. Weil sie sich eigentlich zu alt fühlen für ein jugendliches Lachen. Eine kleine Geschichte sublimer Zwänge in unserer strahlenden Welt (SWR 2, 17. Februar, 14 Uhr 05, Kabel UKW 107,85 MHz).

Der Deutsche lebt sicher. Er wohnt in der Festung Europa, seine Politiker setzen auf Maß und Ausgleich, der Tüv wacht über seinen Alltag. Aber es gibt eine Menge Leute, die sich freiwillig in Gefahr begeben. Man springt an Gummiseilen in die Tiefe, surft auf der S-Bahn, stürzt sich mit kleinen Fluggeräten von hohen Klippen. Stefanie Müller-Franks Feature „Vom freien Fall“ befragt Experten nach dem tieferen Sinn dieser Wagnisse. Wie Risiko und Kick zusammenhängen, warum Angstlust oft stärker wirkt als Vernunft und wieso aussichtslose Lagen Ressourcen in uns mobilisieren (Deutschlandfunk, 17. Februar, 20 Uhr 05, UKW 97,7 MHz).

Ein historisches Zahnproblem steht im Mittelpunkt des Hörspielkrimis „Der Zahn des Voltaire“ von Christoph Prochnow. Das Pariser Voltaire-Museum bereitet im Jahr 1894 eine Ausstellung zum 200. Geburtstag des Aufklärers vor. Man möchte eine echte Reliquie präsentieren, einen Zahn des Philosophen, der sich in Privatbesitz befindet. Doch dessen Eigentümer verweigert die Herausgabe. Eines Morgens ist der Mann tot und der Zahn verschwunden. Kann der umtriebige Museumsdirektor Licht in das Dunkel bringen? (Deutschlandradio Kultur, 18. Februar, 21 Uhr 33, UKW 89,6 MHz)

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