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Im RADIO: Keine Gesellschaft ohne Risiken

Kassandra, Tschernobyl: Was Sie im Hörfunk diese Woche nicht verpassen sollten.

Vor 25 Jahren beendete der Soziologe Ulrich Beck die Arbeit an dem Buch „Die Risikogesellschaft“. Der Autor meinte, man habe in den westlichen Industriegesellschaften genügend über die Produktion von Reichtum geredet und müsse nun eher über die damit verbundene Produktion von Risiken nachdenken. Zwischen letzten Korrekturen und Erscheinen des Buches lag die Katastrophe von Tschernobyl. Damit wurde Becks soziologische Schrift zum Text der Stunde. Heute gilt sie als moderner Klassiker, die Auflage liegt mittlerweile im sechsstelligen Bereich. Grund genug für Autor Matthias Eckoldt mit Ulrich Beck und anderen prominenten Soziologen über die Thesen des Buches und ihre Aktualität zu reden. „Kassandra und die Katastrophe“ nennt Eckoldt sein Feature (Deutschlandradio Kultur, 20. April, 19 Uhr 30, UKW 89,6 MHz).

Wie sich das Totsein wirklich anfühlt, wird niemand sagen können. Aber es gibt Menschen, die dem Tod sehr nahe gekommen sind. Im Feature „Nahtod – Grenzerfahrungen“ von Mechthild Müser hören wir von Leuten, die klinisch tot waren und dann reanimiert wurden. Sie erzählen vom Licht am Ende des Tunnels, von tröstlichen Rückblicken und der Wiederbegegnung mit bereits Gestorbenen. Die Nahtoderfahrungen sind denkwürdige Phänomene, geignet für letzte Hoffnungen im Trauerfall (Kulturradio vom RBB, 21. April, 22 Uhr 04, UKW 92,4 MHz).

Es waren drei Geschwister, die hatten vieles gemeinsam. Ihre bürgerliche Herkunft, ihre hohe Intelligenz, ihre Vorliebe für den Kommunismus. Sie beteiligten sich an den politischen Schlachten ihrer Zeit, waren zunächst Verbündete, dann Todfeinde. „Der Karl Marx der Musik, die Denunzianten-Lady und der gefährlichste Terrorist der Welt“, so nennt Autor Henry Bernhard seine Familien-Saga der besonderen Art. Protagonisten des Features sind die Geschwister Hanns, Gerhart und Ruth Eisler. Der Erste ein kommunistisches Musikgenie, der Zweite ein Spitzenfunktionär, die Dritte zunächst ebenfalls rote Parteiführerin, dann Dissidentin, die ihren Bruder bei McCarthy anschwärzte (Deutschlandfunk, 22. April, 11 Uhr 05, UKW 97,7 MHz).

Als in Rumänien der 2. Weltkrieg zu Ende ging, war das für viele Menschen eine Befreiung. Doch für die Deutschen in Siebenbürgen begann eine Zeit der Schrecken. Auf Stalins Geheiß wurden sie in russische Arbeitslager verschleppt, wo die Sterblichkeit hoch und die Aussicht auf Rückkehr in die Heimat ungewiss war. In ihrem Roman „Atemschaukel“ erzählt Herta Müller von einem 17-jährigen Jungen, der fünf Jahre im Lager überlebt. Wer Herta Müllers Buch noch nicht kennt, kann es mit dieser Hörspieladaption versuchen (Deutschlandradio Kultur, 22. April, 18 Uhr 30).

Als 1986 das Kraftwerk in Tschernobyl explodierte, gab es erst nach Tagen dürre Erklärungen aus der Sowjetunion. In den Ländern Europas blieb viel Spielraum für die Deutung der tatsächlichen Gefahr. In seinem Feature „Happy Birthday, Tschernobyl“ erinnert sich Autor David Zane Mairowitz an den April 1986 (Deutschlandradio Kultur, 27. April, 0 Uhr 05).

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