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Im RADIO: Mord, Mehrwert und Nilowsky

Noch mehr Glücksgefühle: Die Hörfunk-Tipps der Woche.

Ein deutscher Soldat kommt in Afghanistan ums Leben. Angeblich hat er Selbstmord begangen. In Holger Siemanns Radiokrimi „Mord am Hindukusch“ verhindert ein skeptischer Staatsanwalt, dass über dem Toten schnell die Akten geschlossen werden. Die Selbstmordhypothese scheint absurd, aber es gibt keine Beweise für ihr Gegenteil. Bis der Staatsanwalt auf einen Wissenschaftler trifft, der an der Zukunft des Krieges arbeitet. Hat der Tod des Soldaten mit der geheimen Entwicklung eines Kampfroboters zu tun? (Deutschlandfunk, 22. Februar, 0 Uhr 05, UKW 97,7 MHz)

Wer hätte noch nie das Gefühl gehabt, dass technische Geräte kurz nach Ablauf der Garantiezeit kaputtgehen? Die Tastatur des Computers hakt, die Waschmaschine verweigert programmgemäßes Handeln, der Player ignoriert die eingelegte CD. Hartmut Schades Feature „Verschleiß schafft Mehrwert“ untersucht die Frage, ob versteckte Sollbruchstellen in unsere Konsumwelt eingebaut sind. Ist geplanter Verschleiß nur eine Fantasie paranoider Endverbraucher oder nicht doch eine Tatsache der modernen Warenproduktion? Der Autor spricht mit Experten vieler Fachrichtungen, mit Politikern und Konsumenten (Kulturradio vom RBB, 22. Februar, 9 Uhr 05, UKW 92,4 MHz).

Eine Jungsfreundschaft im Ost-Berlin der 70er Jahre. Mit seinen Eltern ist Moritz an den Stadtrand gezogen. Gleich direkt neben das Chemiewerk, wo Umwelt und Anwohner vergiftet werden. Was die Fabrik von den Arbeitern übrig lässt, erledigt abends der billige Schnaps in der Kneipe vorm Fabriktor. Ausgerechnet hier findet Moritz den ersten Freund seines Lebens. Es ist der Sohn des Kneipenwirtes, ein geprügeltes Kind, ein zäher Hund, ein großer Träumer. In Torsten Schulz’ Hörspiel „Nilowsky“ durchwandern die Freunde eine Welt pubertärer Abenteuer. Die erste Liebe, der erste Verrat, die Abgründe der Erwachsenenwelt (Kulturradio vom RBB, 23. Februar, 14 Uhr 04).

Vor 40 Jahren führte der ungarische Verhaltensforscher Csikszentmihalyi den Begriff Flow in die moderne Seelenkunde ein. Gemeint war ein Glücksempfinden, das aus tief befriedigender Tätigkeit entsteht. Es kann sportliche Leistung sein oder Büroroutine, kreativer Rausch oder Versunkensein ins Lieblingsspiel. Wer im Flow steckt, wird eins mit sich selbst. Manuel Gogos’ Feature „Flow“ untersucht die lange Erfolgsgeschichte eines Begriffs, der heute ein beliebtes Thema in bunten Magazinen ist und noch immer die wichtigste Hypothese, wenn Psychologen das menschliche Glücksgefühl untersuchen (Deutschlandfunk, 23. Februar, um 20 Uhr 05). Tom Peuckert

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