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Im RADIO: Nasen wie Schicksalsschläge

Der Sommer vor siebzig Jahren soll außergewöhnlich schön gewesen sein. Es gab viel Wärme und wenig Regen.

Der Sommer vor siebzig Jahren soll außergewöhnlich schön gewesen sein. Es gab viel Wärme und wenig Regen. Aber im September kam ein schweres Unwetter über ganz Europa. Matthias Käthers und Ulrike Klobes’ Feature „Am frühen Abend hatten wir unsern ersten Fliegeralarm“ führt zurück in das Berlin des Jahres 1939. Wie hat man in der Stadt die ersten Tage des Zweiten Weltkriegs erlebt? Wie sah der Alltag aus, was stand in den Zeitungen, was glaubten und hofften die Berliner? (Kulturradio vom RBB, 26. August, 19 Uhr 04, UKW 92,4 MHz).

Seeräuber sind nur im Kostümfilm schön. Die moderne Piraterie taugt nicht für romantische Projektionen oder antikapitalistische Mythen. In seinem Feature „Moderne Piraten“ erzählt Peter Rothammer über ein mit terroristischer Brutalität operierendes Gewerbe. Moderne Piraten kapern mit ihren Schnellbooten Schiffe aller Art. Die Mittel der Abwehr sind begrenzt. Nicht nur die Ladung wird zur Beute, auch für die Mannschaft lässt sich in der Regel ein Lösegeld erpressen (Deutschlandradio Kultur, 29. August, 18 Uhr 05, UKW 89,6 MHz).

Der bekannteste Deutsche in Australien heißt Ludwig Leichhardt. Sein Beruf wird gemeinhin mit Entdecker angegeben. Im Jahr 1842 verließ Ludwig Leichhardt seine Heimat, um den noch unbekannten australischen Kontinent zu erforschen. Zu Fuß durchquerte er das wilde Land, vermaß es, entdeckte riesige Bodenschätze. Auf einer zweiten Expedition verschwand Leichhardt dann spurlos. Gut anderthalb Jahrhunderte später hat sich Hörspielautor Kai-Uwe Kohlschmidt an die Erforschung des großen Abenteurers gemacht. Sein Hörspiel „Ludwig Leichhardt – Wanderer zwischen den Welten“ imaginiert in suggestiver Akustik Leichhardts Weg durch die Wildnis. Es erzählt, wie die weiße Kultur nach Australien kam und welch tragische Folgen das hatte (Kulturradio vom RBB, 30. August, 14 Uhr 04).

Die Nase, sagen die alten Physiognomiker, soll Aufschluss über den Charakter eines Menschen geben. Zur Welt kommen wir meist mit einem entzückenden Exemplar, später wächst sich das aus, manchmal bis in groteske Dimensionen. Es gibt Nasen, die sind wie Schicksalsschläge. In seinem amüsantem Feature „Was vorne herausschaut“ wagt sich Autor Rolf Cantzen an eine kleine Nasenkunde. Die Nase als Gegenstand wissenschaftlicher Forschung und als Objekt der Schönheitschirurgie. Die Nase in Literatur und Alltag (Deutschlandfunk, 30. August, 20 Uhr 05, UKW 97,7 MHz).

Drei Jungen an der Schwelle zum Erwachsenenalter wollen eine Bank überfallen. Sie denken sich gar nichts Böses dabei, nur ein bisschen reich möchten sie werden. Alles soll schnell und präzise ablaufen, niemand wird zu Schaden kommen. Aber dann wird aus dem sauberen Verbrechen ein blutiger Albtraum. In Wolfgang Zanders beeindruckendem Radiokrimi „Unschuld“ erzählt einer der Täter die ganze Geschichte. Ein sympathischer Junge im Grunde, der nicht zum tragischen Helden taugt (Deutschlandradio Kultur, 31. August, 21 Uhr 33).

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