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Im RADIO: Schwarzmaler, Glücksforscher

Schwarz ist mehr als eine Farbe. Als der russische Avantgardist Malewitsch sein „Schwarzes Quadrat“ malte, war er sicher, damit eine moderne Ikone zu schaffen.

Schwarz ist mehr als eine Farbe. Als der russische Avantgardist Malewitsch sein „Schwarzes Quadrat“ malte, war er sicher, damit eine moderne Ikone zu schaffen. Schwarz ist Essenz, universelles Symbol, fundamentale Metapher. Das Feature „Schwarz auf Schwarz“ von Grace Yoon bietet weitreichende Meditationen über das Schwarze in der Welt. Schwarz steht am Anfang der Schöpfungsgeschichte, schwarze Materie ist das größte Rätsel der modernen Physik, eine schwarze Haut löst bei Weißen oft diffuse Ängste aus. Schwarz ist ambivalent, Zeichen des Edlen und Sinnbild unserer destruktiven Fantasien (Deutschlandfunk, 1. November, 20 Uhr 10, UKW 97,7 MHz).

Im letzten Jahr sind mehr als eine Million Zuwanderer nach Deutschland gekommen. Mittlerweile hat ein Viertel der bundesdeutschen Bevölkerung einen „Migrationshintergrund“. Mit welchen Heimatgefühlen leben diese Menschen unter der urdeutschen Mehrheit? Im Feature „Heimat“ von Andreas Weiser erzählen sieben von ihnen über das Leben in einem Land, das ihres ist, aber in dem sie oft als Fremde betrachtet werden (Deutschlandradio Kultur, 2. November, 18 Uhr 05, UKW 89,6 MHz).

Die Melancholie hat stets ihre Fürsprecher gefunden. Als aufgeklärte Wehmut über den unvermeidlichen Lauf der Welt, als wissende Trauer angesichts der vielen Dinge, die wir nicht ändern können, als kreativer Antrieb in prekären Lebenslagen. Das Feature „Melancholie“ von Michael Reitz wagt eine Ehrenrettung des Gemütszustandes. Als Gewährsleute versammelt der Autor große Künstler und Denker sowie Experten der modernen Glücksforschung (Deutschlandfunk, 3. November, 20 Uhr 05).

Eben hat der Sohn seine Mutter begraben. Nun sitzt er vor ihrem Nachlass. Er kommt ins Erinnern. André Herzbergs autobiografisches Hörspiel „Gespräch mit meiner Mutter“ erzählt die Geschichte einer jüdischen Kommunistin aus Berlin. Emigration nach England, Rückkehr in die DDR, hohe Positionen als Staatsanwältin und Politikerin, drei Kinder, alleinerziehend, die Jahre der Wende, in denen alles zusammenbricht. Der Sohn kommt ins Gespräch mit seiner Mutter. Ein Gespräch, das er zu ihren Lebzeiten versäumt hat und das er nun nachzuholen versucht (Deutschlandradio Kultur, 6. November, 21 Uhr 33). Tom Peuckert

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