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Im RADIO: Von Schlitzohren und Trauerrednern

Wie hält man eine Trauerrede? Warum sind junge Männer oft gewalttätig? Und was macht ein Bauer mit Stasi-Akten? Unser Autor verrät, was Sie im Radio nicht versäumen sollten.

Der amerikanische Dichter Walt Whitman hat sein Land besungen, aber auch den menschlichen Körper. Für die einen verkörpert er die besten Seiten des amerikanischen „Way of life“, andere sehen ihn als Stimme der Gegenkultur. Autor Kay Grehn hat Whitmans Gedichtzyklus „Children of Adam“ mit exzellenten und exzentrischen Schauspielern umgesetzt. Gesänge, den Freuden des Körpers gewidmet. Der Erotik, der Verzückung, dem Rausch (Deutschlandradio Kultur, 7. November, 0 Uhr 04, UKW 89,6 MHz).

Jörg-Michael Koerbls Krimi „Kosemund“ führt in ostdeutsche Wendewirren. Nach einer Kneipentour durch Westberlin hat Bauer Kosemund den letzten Zug in sein Dorf verpasst. Nachts wird er Zeuge einer Schießerei und kommt in den Besitz brisanter Stasi-Akten. Schlitzohr Kosemund nutzt das als Chance zum Aufbruch in ein neues Leben. Er streift seine alte Haut ab, verliert alles, doch steht am Ende als Gewinner da (Deutschlandfunk, 8. November, 0 Uhr 05, UKW 97,7 MHz).

Wenn einer stirbt, wird eine Trauerrede fällig. Wer zur Kirche gehört, darf auf den Pfarrer hoffen. Wer rhetorisch begabte Freunde hatte, dem wird vielleicht individuell nachgerufen. Für die anderen gibt es professionelle Trauerredner. Michael Lissek hat drei von ihnen getroffen. Sein Feature „Zwei Seiten Leben“ begleitet die Redner beim Kontakt mit Hinterbliebenen, hört ihnen bei Totenfeiern zu und lässt sie eine Trauerrede auf sich selbst halten (Deutschlandradio Kultur, 8. November, 18 Uhr 05).

Im Feature „Wut“ interessiert sich Jonas Heldt für die Gewalttätigkeit junger Männer. Wo kommt die Wut her, die in Bürgerkriegen, Schulen oder Fußballstadien explodiert? Ist sie Folge eines Unrechts oder gehört sie biologisch zum männlichen Geschlecht? Jeder Ausbruch scheint unerhört, aber gewalttätige junge Männer hat es immer gegeben. Das Feature befragt Wissenschaftler, Juristen und Sozialarbeiter (Kulturradio vom RBB, 12. November, 22 Uhr 04, UKW 92,4 MHz).

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