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Im RADIO: Was Sie diese Woche im Hörfunk nicht verpassen sollten.

Richtig beleidigen, mit Benn auf den Weltuntergang warten oder mal wieder Harald Schmidt zuhören.

Was macht der Lieblingsentertainer der deutschen Intellektuellen? Harald Schmidt taucht jetzt dreimal die Woche im Bezahlfernsehen auf, die Zuschauerzahlen sind minimal. Die Journalistin Gabriele Gillen hat Schmidt für die nächtliche Reihe „Das Gespräch“ interviewt (Kulturradio vom RBB, 22. August, 23 Uhr 03, UKW 92,4 MHz).

Eigentlich wollte Richard Wagner nur eine provisorische Bretterbude am Rheinufer. Dort sollte der „Ring“ ein einziges Mal gezeigt werden. Bekanntlich kam es anders, der bayerische König spendierte ein solides Bühnenhaus. Obwohl die ersten Festspiele 1876 mit krachendem Minus endeten, strömt die Wagner-Gemeinde noch heute nach Bayreuth. Jürgen Liebings Lange Radionacht „Hier gilt's der Kunst – aber nicht nur“ erzählt über Vergangenheit und Gegenwart der Festspiele (Deutschlandradio Kultur, 24. August, ab 0 Uhr 05, UKW 89,6 MHz).

Der Roman „Hochzeit in Konstantinopel“ von Irmtraud Morgner erschien 1968 in der DDR und wenig später auch in der Bundesrepublik. Eine fantastische Geschichte über ein junges Paar, das vor der Hochzeit eine Hochzeitsreise macht, um sich besser kennenzulernen. Wäre Irmtraud Morgner nicht bereits 1990 an Krebs gestorben, hätte sie in diesen Tagen ihren 80. Geburtstag gefeiert. Das Radio ehrt sie mit einer taufrischen Hörspieladaption ihres Romans (Kulturradio vom RBB, 25. August, 14 Uhr 04).

1935 verschwindet Gottfried Benn aus Berlin, weil er sich von den Nazis bedroht fühlt. Er löst seine Schöneberger Praxis auf und geht als Militärarzt in die Provinz. Autor Norbert Jochum hat eine Collage aus Briefen geschaffen, die Benn damals an Vertraute schreibt. Wartend auf den Weltuntergang, tut er genau das, was der Titel dieses Hörspiels ankündigt: „Ein armer verlassener Mann sieht in einen grauen Sonntag mit Regen“ (Deutschlandradio Kultur, 25. August, 18 Uhr 30).

Wer in Deutschland einen Polizisten Dummkopf nennt, muss mit Strafe rechnen. Karikaturisten und andere kunsttreibende Spötter sind dagegen durch Paragrafen vor dem Zorn ihrer Opfer geschützt. Rolf Cantzens Feature „Die hohe Kunst der Beleidigung“ erzählt von den Unterschieden im Reich des Schimpfens und Schmähens. Ein Feature über die juristischen Grauzonen des Ehrbegriffs und derbe Niederungen beim Beleidigen (Deutschlandfunk, 25. August, 20 Uhr 05, UKW 97,7 MHz). Tom Peuckert

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