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Im RADIO: Wie liebt man – zum letzten Mal?

Neurowissenschaftler in Berlin, Altenheime als schwarze Löcher, Sandwich-Kinder und Nesthäkchen - Was man im Radio nicht verpassen sollte.

Vor einigen Monaten trafen sich in Berlin führende deutsche Neurowissenschaftler zu einer Podiumsdiskussion. Es ging um die Frage, ob der Mensch eines Tages in der Lage sein wird, sein eigenes Gehirn restlos zu verstehen. Die Wissenschaft weiß viel über Krankheiten des Hirns, aber dessen faszinierendste Erzeugnisse, Bewusstsein und Gefühl, scheinen nach wie vor unlösbare Rätsel. Unter dem Titel „Das Gehirn verstehen“ diskutierten Hirnforscher verschiedener Schulen, das Radio sendet einen Mitschnitt der Veranstaltung (Kulturradio vom RBB, 6. März, 22 Uhr 04, UKW 92,4 MHz).

Altenheime sind die schwarzen Löcher in unserem gesellschaftlichen Kosmos. Eines Tages entschwinden die Alten dorthin und kehren nie wieder zurück. In Paula Schneiders Feature „Bleib bei mir, denn es will Abend werden“ kommen Paare zu Wort, die gemeinsam im Heim leben. Die jahrzehntelange Ehe wird unterm Diktat der Heimregeln weitergeführt, eine neue Liebe zwischen Speisesaal und Beschäftigungsraum gefunden, zuweilen trennt man sich auch. Wie liebt man, wenn es vermutlich zum letzten Mal ist? (Deutschlandfunk, 7. März, 20 Uhr 10, UKW 97,7 MHz)

Wer Geschwister hat, kann Erstgeborene sein, Sandwich-Kind oder Nesthäkchen. Mit jeder Position verbinden Psychologen spezielle Erfahrungen, die ein Leben lang prägend sind. Eine Schwester oder einen Bruder haben, ist ein Seelenschicksal, dem man nicht entkommt. Tania Försters Feature „Eine fette, missgestaltete Person spielt plötzlich die Hauptrolle“ erzählt über Geschwisterliebe und Geschwisterhass. Beide können groß und verzehrend sein, sie haben in der Kunst vielfach Ausdruck gefunden, jeder Therapeut kennt sie als Auslöser psychischer Störungen. Wissenschaftler und Betroffene reflektieren die Psychodynamik einer besonderen Verbindung (Deutschlandfunk, 9. März, 20 Uhr 05).

Er war ein berühmter Vortragskünstler und Humor-Schriftsteller. Spezialist für den rheinischen Frohsinn. Allerdings beging Hermann Harry Schmitz, geboren 1880 zu Köln, als 33-Jähriger Selbstmord. Da lohnt es, seine grotesken Geschichten auf einen doppelten Boden abzuhören. Im Hörspiel „Die Bluse“ erzählt Schmitz von Tante Dorchen, die mit ihrem Neffen ein amerikanisches Kaufhaus besucht. Man will eine Bluse erwerben, aber dank des Elans der Tante dehnt sich das Abenteuer über Jahre. Am Ende regieren Wahnsinn und Tod im Kaufhaus (Deutschlandradio Kultur, 12. März, 21 Uhr 33, UKW 89,6 MHz).

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