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Mit der Sendung vom vergangenen Sonntag haben sich Anne Will und ihre Redaktion in die Sommerpause verabschiedet.

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Update

Im Schnitt 4,04 Millionen Zuschauer: Anne Will und der Trump-Faktor

Anne Will beendet Talkshow-Saison: Trump, Erdogan, vor allem aber die vollverschleierte Nora Illi sorgen für die besten Quoten

Die Talkshow „Anne Will“ ist mit der Ausgabe vom 28. Mai in die Sommerpause gegangen. Nach ARD-Angaben wird sie im August wieder im Programm vertreten sein. Am 9. Juli ist zum G20-Gipfel in Hamburg eine Sonderausgabe angesetzt. Die 28 Sendungen zwischen dem 11. September 2016 und dem vergangenen Sonntag haben ein Durchschnittspublikum von 4,04 Millionen Zuschauern gefunden, was einem Marktanteil von 14,2 Prozent entspricht.

Vollverschleierung bringt Spitzenquote

Schaut man sich die Quoten genauer an, so ist schon auffällig, dass nach der Jahreswende das Interesse im Schnitt angestiegen ist. Für eine politische Talkshow im deutschen Fernsehen ist es dabei eher ungewöhnlich, dass mit außenpolitischen Themen gepunktet werden kann. Aber da ist der Trump-Effekt seit Ende Januar, da sind die immer neuen Querelen im deutsch-türkischen Verhältnis. Was immer auch funktioniert: Angela Merkel im Anne-Will-Studio, nachdem sie ihre erneute Kanzlerkandidatur verkündet hatte – und Martin Schulz, nachdem er zum SPD-Kanzlerkandidaten gekürt worden war.

Spitzenreiter in der abgelaufenen Anne-Will-Saison aber war die Sendung vom 6. November 2016: „Mein Leben für Allah – Warum radikalisieren sich immer mehr junge Menschen?“. Hilfreich für die Spitzenquote von 5,15 Millionen Zuschauer war sicher auch das optische Moment der Nora Illi. Die Frauenbeauftragte des „Islamischen Zentralrats Schweiz“ kam vollverschleiert ins Studio und blieb die 60 Minuten über vollverschleiert. 28 Sendungen pro Saison bedeuten übrigens nicht die „Jahresleistung“ der Redaktion. Hier gilt die Jahresrechnung: Für 2017 sind mit dem verantwortlichen NDR 31 Sendungen vereinbart und werden geliefert.

Seit fast 20 Jahren politischer Salon im Ersten

Die Zahlen für "Anne Will" unterstreichen, wie sehr sich der "politische Salon" am Sonntag nach dem "Tatort" im Ersten etabliert hat. Nach den Zahlen der ARD-Medienforschung zeigen sich die Jahresquoten seit dem Start am 4. Januar 1998 stabil. Sabine Christiansen erreichte 1998 im Schnitt 3,43 Millionen, die Zahl steigerte sich 2002 auf 5,04 Millionen, ein Wert, den Sabine Christiansen nie wieder erzielen sollte. Ihre Nachfolgerin Anne Will übrigens auch nicht, Günther Jauch auch nicht. Der Will-Rekord liegt bei durchschnittlich 4,16 Millionen (2010), der beste Jauch-Wert bei 4,87 Millionen in 2013.

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